- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XXI. 1934 /
118

(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Max Joseph Husung: Vom mittelalterlichen Bucheinband in Lübeck

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118 MAX JOSEPH HUSUNG

über die auf der Erdkugel stehende Maria im Strahlenkranze, mit dem hi.
Kinde (Abb. 2). Die Königin der Heiligen beherrschte, wie im übrigen
Reiche der Kunst, so auch auf den Buchdeckeln alles, und so ist auch
dieses ihr Bild häufig zu finden, ohne dass eine nähere künstlerische
Zuschreibung möglich sein dürfte. Zur eventuellen Identifizierung des Buchbinders
aber, der diese und gerade diese Marien-Platte gebrauchte, ist dieselbe
natürlich immer noch charakteristisch genug.

Nun schrieb mir dr Weber, dass bei den von ihm auf unsere
Anfrage hin auf der Stadtbibliothek zu Lübeck ermittelten, mit unseren beiden
Plattenstempeln geschmückten Bänden »Vergoldung entweder noch deutlich
sichtbar oder doch erkennbar» sei. Dasselbe ist bei dem mir hier
vorliegenden Göttinger Einbände der Fall, und es entspricht diese Vergoldung denn
auch der technischen Anlage der beiden Plattenstempel. Dieselben sind
nämlich durch die Art ihrer Gravur negativ wirkend, sodass also die
wichtigsten Partien der beiden Bilder niedergepresst werden, dass jedoch, eben
durch die Vergoldung, die niedergedrückten Partien Licht und Wirkung
erhalten.1 Ebenso negativ gehalten ist übrigens auch der bereits oben erwähnte,
von Weber nach einer Durchreibung wiedergegebene
Bogenmotiv-Platten-stempel. Es sind nun aber diese negativen Plattenstempel eigentlich erst
um das Jahr 1550 herum mehr in Übung gekommen, und wir haben deshalb
diese Übung gerade für Lübeck für eine verhältnismässig frühe Zeit
anzuset-sen, was wir noch des näheren ausführen werden.

Um nun später noch weitere Arbeiten des Einbandmeisters feststellen
zu können, der einstmals unsere beiden Platten benutzt hat, ist es vorerst
notwendig, auch die übrigen Stempel hier zu betrachten und abzubilden,
die unser Göttinger Einband aufweist. Und zwar sind es deren drei.
Eingerahmt werden nämlich auf dem Vorderdeckel die Maria und der hi.
Chri-stophorus auf dem hinteren Deckel durch die Abrollung eines Stempels
(Abb. 3), dessen Inhalt am besten wohl als gotischer Laubstab anzusprechen
ist. Zu bemerken habe ich nur noch, dass wir durch diesen Stempel das
verhältnismässig frühe Vorkommen auch der Buchbinderrolle für Lübeck
festzustellen haben. Von den beiden noch übrigen Stempeln, kleinen
Einzelstempeln, enthält der runde Stempel des Zeichen des Evangelisten Lukas,
den Ochsen mit dem Nimbus (Abb. 4), während der letzte der Stempel eine
fünfblättrige Rosette (Abb. 5) aufweist.

Wir haben unsere Beschreibung gegeben nach dem Einbände zu dem

1 Weiteres hierüber vergl. am besten bei Heinrich Schreiber, Einführung in die
Einbandkunde (Leipzig 1932), S. 154 f.

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