- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XXI. 1934 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Max Joseph Husung: Vom mittelalterlichen Bucheinband in Lübeck

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120 MAX JOSEPH HUSUNG

im Abdruck zeigen. Und ausser in Lübeck, müsste man dann vor allem
auch in den Bibliotheken der nordischen Länder jene Einbände nach
weiteren Stempeln durcharbeiten, die unsere drei Stempelplatten als Schmuck
tragen, um auf diese Weise das Corpus der Stempel unseres Lübecker
Ein-bandtneisters zusammenzubringen. Denn nur so wird es möglich sein,
sein Inventar an Stempeln zu ermitteln, d. h. fortschreitend von Band zu
Band, und Stempel an Stempel reihend. Vielleicht helfen dann andere
Umstände uns noch weiter, etwa durch eingeschriebene Notizen für den
Buchbinder oder durch Besitzernamen oder durch Verwendung dieser und
gerade dieser Makulatur usw. Auch ist der gedruckte Inhalt der
Einbände dabei von Wert, sodass man etwa mit Hilfe des Gesamtkatalogs
der "Wiegendrucke feststellen könnte, welcher Lübecker Drucker oder
Verleger (oder Buchführer) sich gerade unseren Buchbinder eigens gehalten
oder ihn für das Einbinden seiner Drucke beschäftigt hat, vielleicht sogar
speziell für den Export nach den nordischen Ländern.

Rückblickend erlauben wir uns noch einmal die Forderung
auszusprechen, dass der aus der besonders günstigen geographischen Lage Lübecks
besonderen Ertrag versprechenden Lübeckischen Einbandgeschichte des
Mittelalters mehr als bisher Obacht und Studium zu widmen sei. "Wie
Rostock als Universitätsstadt, so wies Lübeck als eine der wichtigsten
norddeutschen Handelszentralen eben nach dem Norden, und so wird vor allem
auch dort reiches Material für unsere Forschung zu finden sein. Meister
nach Meister aber ist zu ermitteln, und es müssen die jedesmaligen
Stempel dazu veröffentlicht werden, möglichst nach Durchreibungen, sodass ein
genaues Messen danach, sogar ohne Angabe der Masse, möglich ist. Dabei
muss selbstverständlich Vorsicht am Platze sein bei Stempeln mit gleichen
Motiven, und nur das Mass darf entscheiden. Dann wird es auch an der
Zeit sein, die Tätigkeit des Lübecker Buchbinders Heinrich Coster zu
beleuchten, der, wie wir bereits bemerkt haben, die Werke seiner Hände
mit seinem Namensstempel zu versehen pflegte.1 Eine zusammenfassende
Monographie über die Tätigkeit der Einbandmeister Lübecks im Mittelalter
aber liegt demnach durchaus im Bereiche des Möglichen.

1 Wilhelm Nickel von der Staatsbibliothek zu Berlin wies mich schon vor Jahren
hin auf den Band A VI 70 der sogenannten »Stiftungsbücherei» bei dem Oberlandesgericht
in Celle, der einen Sachsenspiegel (Basel 1474) zum Inhalt hat und der durch Costers
Stempel »hïric9 cost’ bant dit» auf dem Einbände sich als Werk dieses Lübecker
Einbandmeisters erweist. Eine provisorische Durchreibung liegt hier vor mir, die vor allem
noch einen rechteckigen Drachenstempel zeigt, der für Costers Einbände charakteristisch
sein dürfte. — Im Urkundenbuch der Stadt Lübeck, XI, Nr. 552, wird übrigens Heinrich
Coster (Koster) am 9. II. 1470 der »Buchbinder auf dem Pferdemarkt zu Lübeck» genannt.

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