- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XXI. 1934 /
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(1914-1935)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Paul Lehmann: Skandinavische Reisefrüchte. I

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168 PAUL LEHMANN

der französischen Abtei Sant-Denis (bei Paris) stammt, denn fol. lr steht
saec. XIII: hic est liber beau Dyonisii, fol. 6r: Iste liber est beati Dyonisii
und fol. lr unten und 6r unten sind die typischen Buchmarken von
Saint-Denis zu sehen.1 (Abb. 2 und 3.)

Zweitens und ganz besonders reizvoll ist das Manuskript deshalb, weil
es nicht in Saint-Denis von französischen, sondern in Deutschland von
deutschen Schreibern in kräftiger, aber eleganter karolingischer Minuskel noch
vor der Mitte des 9. Jahrhunderts hergestellt worden ist und zwar dem
unverkennbaren Schrifttypus nach in Fulda oder einer Schreibfiliale von
Fulda. So bestätigt es sich, dass die Schreibschulen und Bibliotheken des
Fuldaer Gebietes, die im 9. Jahrhundert so manches von Frankreich emp-

Abb. 2. BESITZVERMERK DES KLOSTERS ST.-DENIS IN: HRABANUS MAURUS,
IN LIBROS REGUM. Fol. lr. Saec. IX. Stockholm, Kgl. Bibl. Cod. A 137.

fingen, doch auch ihrerseit frühzeitig nach Westen gewirkt haben. Die
Tatsache und der Text der Widmung von Hrabans Frühwerk De laude s. crucis
an die Mönche von Saint-Denis sind ja bekannt2 aus Paris lat. 2421 saec. IX.
Auch der Parisinus lat. 2422, der dasselbe Werk ohne jenes Widmungsgedicht
enthält, hat in Saint-Denis gelegen; ein anderes Exemplar Paris lat. 2423,
das dem Erzbischof Rudolf von Bourges (840—866) gehört hat, weist durch
seine Schrift, die ich 1928 untersuchte, deutlich nach Fulda. Es wird
festzustellen sein, ob sich unter den allerdings verstreuten und nicht sehr grossen
Überresten der Bibliothek von Saint-Denis noch andere Zeugen des Fuldaer
Einflusses befinden. Paris lat. 2292, das um 870 in Saint-Denis entstanden
ist,3 zeigt den Fuldaer Typus nicht.

1 Vgl. ähnliche Einträge und Signaturen bei L. Delisle, Le cabinet des manuscrits,
pl. V, dazu die Bemerkungen III, S. 206. Über die Bibliothek Delisle, I. c, I, S. 200 ff.,
III, S. 356. — Auch Kopenhagen Kgl. Bibl. Gl. Kgl, Saml. 1588 in 4° saec. XI stammt aus
Saint-Denis (vgl. E. Jørgensen, S. 189 f.).

2 MG. Poetae, II, S. 162.

3 Vgl. A. M. Friend im Spéculum, I (1926), S. 59 ff. mit Tafeln.

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