- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XXI. 1934 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Paul Lehmann: Skandinavische Reisefrüchte. I

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172 PAUL LEHMANN

des 10. Jahrhunderts Ruopertus statt Robertus oder Rupertus geschrieben
haben würde, und identifiziere den Besitzer mit Bischof Ruotpert von
Bamberg (1075—1102). Auch der Inhalt passt vortrefflich zu den gelehrten
Interessen Bambergs im 11. und 12. Jahrhundert. Wenn meine Datierung und
Lokalisierung stimmt, werden die Bände bei der von mir geplanten
ausführlichen Untersuchung der wissenschaftlichen Bestrebungen und Leistungen
Bambergs zu behandeln sein.

Palaeographisch besonders bemerkenswert als eine Seltenheit in
nordischen Ländern ist das Fragment Rostgaard 160 in 2° no. 11 der
Univ.-Bibl. Kopenhagen, das obere Viertel eines Perg.-Blattes. Der Rest ist 21,8
cm breit, 9 cm hoch, an diesem Rechteck haften dann nach unten noch
Stücke von etwa 4,4 X 2,6 cm, 4,8 X 2 cm, 3 X 1,5 cm. (Abb. 4.)

Die Schrift ist auf 2 Kolumnen verteilt, die 8 cm breit sind und teils
9, teils 7 Zeilen stattlicher beneventanischer Minuskel saec. XI2 erkennen
lassen. E. A. Loew (Löwe) nennt dieses Bruchstück weder in seiner
trefflichen Monographie The Beneventan script, Oxford 1914, noch in seinem
grossen Tafelwerk Scriptura Beneventana. Der Blattrest hat aber nicht nur
paläographischen, sondern auch überlieferungsgeschichtlichen "Wert, bietet
er doch Teile der Hieronymusübersetzung von den Lukashomilien des O
rige nes! Als ich 1930 M. Rauers kritische Ausgabe in der Philologischen
Wochenschrift, 50, Sp. 1475—1480, besprach, musste ich mitteilen, dass der
Herausgeber die älteste handschriftliche Grundlage, nämlich Cambridge, C. C. C.
Ms, 334 saec. VIII2, den Fuldensis Kassel theol. 2° 49 u. a. übersehen hatte.
1932 holte Rau er in einer Abhandlung: Form und Überlieferung der
Lukas-Überlieferung des Origenes,1 die Kollation und "Wertung nach. Ich hatte auch
beanstanden müssen, dass Rauer bei Besprechung des wichtigen Marc. 610
der Laurenziana die angelsächsische Schrift mit beneventanischer gleichgesetzt
hatte. Nun haben wir durch das Fragmentum Hafniense tatsächlich die
Überbleibsel eines alten beneventanischen Codex für Rauer p. 132 13 —18,
133 7 — ii,. 25—1344, 134 19—135 5, und können vermuten, dass sich der Text
über Fulda nach Montecassino fortgepflanzt hat.2

Mit diesen palaeographischen und überlieferungsgeschichtlichen
Mitteilungen verbinde ich einige bibliographische und
bibliotheksgeschichtliche.

1 Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, Bd. 47,3.

2 Andere Überbleibsel des beneventanischen Codex habe ich in Kopenhagen vergebens
gesucht. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass noch irgend etwas in den Einbänden
namentlich von Drucken steckt.

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