- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XXI. 1934 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Recensioner - Fr. Matouš: Soupis prvotisku z Českobudějovských knihoven. B. Budweis 1934. Av Flora Kleinschnitzová

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222____________________RECENSIONER

bringt und neue Einblicke in das geistige Getriebe gewährt, das sich
besonders in der humanistischen Periode auf rosenbergischem Grund und Boden
entfaltete. Der Katalog, der eigentlich zugleich eine Entdeckung ist — er
bringt die selten schön erhaltene und in der bischöflichen Bibliothek
aufgefundene Sammlung italienischer Wiegendrucke aus dem Besitze des Kanzlers
der Rosenberge, Vaclav z Rovného — verspricht noch eine Fortsetzung: ein
Verzeichnis von neuerlich entdeckten Inkunabeln, die während der
Drucklegung des Katalogs zufällig im Pfarrgebäude zu Budweis zum Vorschein kamen.
Die 55 Inkunabeln italienischen Ursprungs — Bologna, Brescia, Milano, Parma,
Roma, Treviso, Venezia, Verona, Vicenza sind ihre Wiegen — die sich bei
Vaclav z Rovného, dem südböhmischen Zeitgenossen und persönlichen Freund
des Humanisten Philippus Beroaldus zusammenfanden, sind ein sprechender
Beweis dafür, was Rosenbergische Bücherliebhaberei, die sich auch auf die
gelehrten Untertanen übertrug, für die böhmische Buchkultur im Allgemeinen
bedeutete. Denn nicht nur Inhalt und Ursprung der Werke spricht für das
hohe Bildungsniveau der einstigen Eigentümer, zu denen in erster Linie Vaclav
z Rovného, sein Schwager Martinus Mares de Crumlovia und Wenceslaus
Fabri de Budweis zählen; die sichtlich hochgeschätzten Drucke fanden in
ihrer neuen Heimat auch ihre ganz individuelle äussere Ausstattung: die
Liebe zum schönen Buche ruft hier auch einen besonderen, mit bedeutendem
ästhetischen Empfinden gepflegten Bucheinband hervor, der in seiner
Eigenart als für Südböhmen eigentümlich und charakteristisch zu bezeichnen ist;
italienische Einbandkunst, durch einen Teil der eben erwähnten Wiegendrucke
vermittelt, scheint hier Schule gemacht zu haben. Durchaus begründet ist
somit, dass Matous den Einbänden der Inkunabeln ganz besonderes
Augenmerk widmet. Die Proben, die der Katalog von dieser Einbandkunst bringt,
sollten und werden hoffentlich als Ansporn zu einem jedenfalls recht
dankbaren und interessanten Kapitel dienen, das noch über den südböhmischen
Bucheinband zu schreiben wäre. Ohne Zweifel dürften zu diesem Kapitel
auch die schwedischen Bibliotheken einiges Material beisteuern können, wenn
auch, wie es scheint, die reichste Fundgrube in dieser Beziehung die Prager
Universitätsbibliothek bleiben wird, in der sich die Bücherbestände der einst
auf Rosenbergischem Gute gegründeten Klöster nach der Säkularisierung
zusammengefunden haben. Matous selbst stellt eine spezielle Arbeit über
die Einbände des Bartos Trnka in Aussicht, der zu Beginn des XVI.
Jahrhunderts Prediger in Krumlov war und sich nebenbei daselbst als
Buchbinder betätigte. Es dürfte wohl nicht ausgeschlossen sein, dass sich Proben
dieser seiner kunstgewerblichen Betätigung auch unter den nach Schweden
gebrachten Büchern ausfindig machen Hessen, in Böhmen selbst ist nur eine
ganz geringe Anzahl seiner Einbände erhalten geblieben. Fügt man nun
noch hinzu, dass Matous in der jeder Inkunabel beigefügten Ammerkung
nichts Wesentliches ausseracht lässt, was über Provenienz und
Erhaltungszustand des Werkes von Interesse ist, und dass weiters die angeschlossenen
guten Register die verzeichneten Werke nicht nur nach Drucker, Druckort

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