- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXII. 1935 /
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(1914-1935)
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PAUL LEHMANN

dann Doktor der Heiligen Schrift, im Friihjahr 1484 Prior oder Prokurator
der Serviten wurde, schön am 23. Nov. 1484 seine Ämter niederlegte, dann
noch einmal Prior wurde, 1489 eine Reise ins Heilige Land machte, 1491
zuriickkehrte und 1492/93 in Erfurt wieder eintraf, mit der Kirche in Kon-
flikt geriet, gefangen gesetzt wurde, entfloh, 1501 von neuem gefangen und
vom Bischof von Meissen im Kerker gehalten wurde, sich schliesslich selbst
verbrannte.» Dieser wissensdurstige Servit, der weit herumgekommen ist
und im Kampf mit der Kirche und sich selbst sein Ende fand, ist in der
Tat ein eifriger Buchersammler gewesen, haben wir doch eine 1485 auf gestelit e
Liste der Bucher, die er seinem Erfurter Kloster schenkte.1 Bisher war kein
einziger seiner Bände oder der des Klosters nachgewiesen. Jetzt kennen
wir wenigstens ein en, der offenbar schön 1485 fur die Klosterbibliothek be-
stimmt war, aber mit dem unruhigen Johannes Pfennig die Wanderung nach
Spanien mitmachte: ’Sermones Discipuli de sanctis et tempore per circulum
anni et exempla multa cum promptuario’.

FRENSWEGEN. tfber die Reste der Handschriftensammlung des Augu-
stinerchorherrenstiftes »Nemoris b. Mariae ordinis canonicorum regularium»
habe ich sowohl in meinen ’Holländischen Reisefruchten’, Munchen (Bayer.
Akademie d. Wiss.) 1920, wie zuletzt im Historischen Jahrbuch der Görres-
gesellschaft, LU, S. 514 gesprochen. Zu den von mir notierten, weitver-
streuten Codices in Burgsteinfurt, Groningen, Leiden, Munster, Osnabruck,
Strassburg i E., Utrecht, Wolfenbuttel, Zwolle und in Privatbesitz, kommt
nun hinzu Kopenhagen Univ.-Bibl. Ms. Fabric. 28 in 2°, das wie der
Gudianus lat. 73 in 2° aus dem Besitz von Marquard Gude stammt. Alter
Holzdeckelband mit dunkelbraunem Lederuberzug und zwei Metallschliessen.
Auf dem Vorderdeckel Reste von Titel- und Signaturzetteln saec. XV. Löse
im Bände 22,2 cm långes ledernes Schreibermerkzeichen2 in der Form eines
P mit I—Ull. 114 Perg.-Bll. (25 X 18 cm) mit Lagenzählung Bi, B„ usw.— Ox
usw. auf dem Rekto jedes Blattes ausser der Lage (A), ferner Wortkustoden
am Lagenschluss. Gotische Schrift saec. XV in. 2 Kol. Einzelne grosse rote
und blaue und viele kleine rote Initialen, rote Titeluberschriften der Seiten,
rote Ufier- und Unterschriften der Prologe und Bucher. Fol. lr saec. XV
’Liber monasterii Nemoris b. Marie ordinis canonicorum regularium’. Fol.
2V Inhaltsverzeichnis saec. XV.

1 A. a. O., S. 599 f.

2 Diese Zeichen sind bisher wenig beachtet worden. Französische Exemplare be-
spricht jetzt J. Destrez in der Grabmannfestschrift Aus der Geisteswelt des Mittelalters,
Munster 1935, S, 19 ff.

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