- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXII. 1935 /
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(1914-1935)
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PAUL LEHMANN

ser (Munchen) reellt kuhn. Auch ein Dominikaner in Soest känn so ge-
schrieben haben.

Reizvoll ware es Genaues tiber Lebenslauf und Studiengang Reyners
zu erfahren, der offenbar ein sehr eifrigen Buchersammler gewesen ist. Sein
Leben reichte in die zweite Haitte des 14. Jahrhunderts hinein. Mehrere der
von ihm erworbenen Texte stammen von Verfassern, die nach 1300 gewirkt
haben. Das jiingste Schriftstuck ist, soviel ich sehe, die Kopie des Privilegs
Clemens VI., womit Munster Ms. 231 (519) beginnt. Der Papst sand te das

— im Codex von Munster nicht datierte — Schreiben am 13. Sept. 1346 aus
Avignon an Erzbischof Walram von Köln, wie aus dem Vatikanischen Regest
hervorgeht.1 Reynerus hat noch mehr als 2 Jahrzehnte gelebt. Denn eine
jetzt Wolfenbuttler Handschrift, der Gudianus lat. 4° 153, trägt von Reyners
Hand den Vermerk, dass sie aus dem Nachlass des Provinzials Konrad Kerl
stammte, dieser aber war am 12. März 1369 gestorben.2 Und noch am 8.
Sept. desselben Jahres erschien in Ruppin unter der Wählern des Provinzials
Walter Karlinger (1369—1375) ’Reynherus de Capella, predicator generalis’.3

Die Mehrzahl der Reynerushandschriften der genannten Bibliotheken
von Berlin, Kopenhagen, Munster, Soest und Wolfenbiittel durfte durch obige
Liste erfasst sein. Fur die Rekonstruktion und Ausbeutung der Buchersamm-
lung des Soester Dominikanerkonventes ist im iibrigen noch viel zu tun.
Es handelt sich um eine besonders reiche und reichhaltige Bibliothek, die
charakteristisch ist fur die mannigfachen literarischen Interessen der west-
fälischen Dominikaner. Zumal die Codices von Munster und Wolfenbiittel
bediirfen erneuter Durchsicht, da Staender bei Beschreibung der Monasterien-
ses die Schreiber und Vorbesitzer — wie mir der Fall des Reynerus zeigt

— nicht immer sorgsam genug beachtet, Milchsack die Soester Herkunft
mehrerer Codices Gudiani gar nicht erkannt hat. Abgesehen von den
Reynerusmanuskripten, die erst ich Soest zugewiesen habe, kommen in Be-
tracht z. B.:

Gud. lat. 2° 123, Ovids Metamorphosen saec. XIV mit den Versen
’Prebet Aristeus tibi basia, verba Lieus,

Sompnum vis Cereris, vota precesque Thetis’

1 Vgl. P. Gabriel Löhr in den Quellen und Forschungen zur Geschichte des Domi-
nikanerordens in Deutschland, H. XVI u. XVII (Leipzig 1922), S. 329 ff.

2 Vgl. Quellen und Forschungen, IV, S. 18, 48; XIV, S. 81.

3 So im Fragment der Kapitelsakten in Berlin Ms lat. oct. 109, mit dem mich J. Gabler
bekannt machte. Vorher hatte ich es schön gewagt den Reynerus de Zuzato, predicator
generalis, der Erfurter Fassung der Akten mit R. de Capella zu identifizien, vgl. Zacke in
den Jahrbuchern der Kgl. Akademie gemeinniitziger "Wissenschaften zu Erfurt. N. F. II
(E. 1861) S. 122 und Bunger in den Quellen und Forschungen, XIV (1919), S. 160 u. 174.

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