- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXIII. 1936 /
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(1914-1935)
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PAUL LEHMANN

Er stammte aus dem oberösterreichischen Schärding am Inn, -wurde
1493 an der Universität Ingolstadt zum Doctor der Theologie promoviert1,
im gleichen Jahr vom Rat der Stadt Heilbronn zum Prediger an der
Pfarrkirche St. Kilian bestellt und wirkte als solcher, daneben auch als Pfarrer
von Walkershofen, bis zum Ende seines Lebens in grösster Achtung. Die
Überlieferung, dass er ein Reformator vor der Reformation gewesen sei,
dürfte freilich nicht stimmen, offenbar legte er aber auf die
Gemeindepredigt und das Predigtanhören grosses Gewicht. Selbst ein gelehrter Mann,
traf er am 26. Juli 1520 mit Bürgermeister und Rat von Heilbronn ein
Abkommen, dass nach seinem eigenen und seiner Base Katharina Tode der
Rat einen Bürgerssohn zum Studium nach Heidelberg schicken solle.
Testamentarisch verfügte er auch die Unterstützung eins jährlich an die
Universität Ingolstadt zu sendenden Augsburger Studenten. Sein letzter Wille vom
2. November 1520 zeigt Chrener überhaupt als wohlhabenden und
wohltätigen Mann. Sein Tod erfolgte am 16. November 1520.2 Eine Erztafel
mit Chreners Brustbild schmückt noch heute den Chor der Kilianskirche.

Seiner Bibliothek tut zum ersten Male das Testament Erwähnung:
»das Predigtamt soll mit Büchern begabt werden, die Seelwärter wissen,
wie die Bücher auszuteilen sind. Zu Testamentarien setzt er den Doctor
Prior zur Nessel, den Pleban Johannes Lachmann, Herrn Friedrich Beger und

Hans Lötsch, —–sie sollen die Bücher, den Hausrat und das Bettgewand

austeilen».8 Leider ist nicht mitgeteilt, was für Bücher er besessen hatte
und ob sie geschlossen dem Predigtamt übereignet oder an mehrere Institute
und Personen verteilt wurden. Der Herausgeber des Urkundenbuchs M.
von Rauch merkt nur an »Chreners Bücher (mit seinem Exlibris) kamen
grossenteils in die Stadtbibliothek». Auch in der Beschreibung des
Oberamts Heilbronn1 heisst es: »Von der wissenschaftlichen Bildung und
Bedeutung dieses Mannes gibt schon seine Bibliothek Zeugnis, von der die
spätere Stadtbibliothek ansehnliche Teile enthielt und noch enthält». Ph.
W. Gercken’1 und F. K. G. Hirsching6 besuchten im 18. Jahrhundert die
im ehemaligen Franziskanerkloster aufgestellte Sammlung, die besonders

1 Vgl. J. N. Mederek, Annales Ingolstadiensis academiae, I (1782), S. 42.

Vgl. über Chrener besonders das Urkundenbuch der Stadt Heilbronn, II (Stuttgart
1913), S. 173, 196, 377, 448, 449, 564 f., 603, 640; III (1916) S. 9, 42, 68, 148, 193, 195, 197,
201, 304, 399, 444, 465, 560, 567—570.

3 So die Inhaltsangabe im Urkundenbuch, III, S. 569.

4 Hrsg. von dem K. Statistischen Landesamt, I (Stuttgart 1901), S. 97 f.

5 Reisen durch Schwaben, usw., I (1873), S. 33 ff., 40.

6 Versuch einer Beschreibung sehenswürdiger Bibliotheken Teutschlands, I (1786),
S. 158 ff.

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