- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årg. XXV. 1938 /
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(1914-1935)
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JOSEF BENZING

1522»1 kennt in Halberstadt 2 Exemplare in den Sammlungen des
verstorbenen Oberdompredigers Augustin und Oberlandesgerichtsrat Hecht, die
ihm leider im Jahre 1867 nicht zugänglich waren. Wo diese heute sich
befinden, konnte ich auch nicht ermitteln.

Wer ist nun der Drucker des Psalterium Romanum? Weber versuchte
schon in seinem oben erwähnten Aufsatz hinter die Person des Druckers
der Halberstädter Bibel von 1522 — die ja mit unserem Drucker identisch
ist — zu kommen. Eindeutig beweist er, dass es einen Drucker Drake,
wie es später wieder E. Breest2 zu beweisen versuchte, nicht gegeben hat.
Doch bringt ihn ein Notizblatt des Oberpredigers Augustin auf eine andere
Spur. Dasselbe erzählt »es habe um iene Zeit ein (Drucker) Ludwig
Trute-bul hier gelebt, der, selbst kein Kunstverständiger, ein vermögender Mann
war und sein Haus und Geld zu einer Druckerei hergab, welche die
Gebrüder Heinrich und Sebastian Godecken leiteten. Es wird seiner in einer
Schenkungsurkunde an die hiesige Martinikirche erwähnt; ferner kommt
der Name »Ludewich Truttboll» auf S. 42 des Copialbuches der Vicarien
am Dome in einem Lehnsvertrage von 1524 vor, und endlich befindet sich
Trutebul’s Bildniss in Oel, von 1520 unter den leider nicht zugänglichen
Sammlungen D. Augustin’s hierselbst.»3

Also Trutebul war nicht der Drucker, was auch schon Collijn deutlich
herausgestellt hat. Er war nur der Geldgeber, der die verschiedenen, z. T.
umfangreichen Drucklegungen finanziert hat. Auch Heinrich und
Sebastian Godecken sind wohl nicht die Drucker gewesen, wie es Weber nach
Augustin wahrscheinlich zu machen versucht. Das Kolophon sagt dies nicht
aus. Eher kann man daran denken, dass sie sich ebenfalls an dem Druck
des Psalteriums finanziell beteiligten oder als Buchführer seinen Vertrieb
übernahmen. Wer sie waren, konnte ich bei der Spärlichkeit der frühen
Halberstädter Archivalien nicht ausfindig machen.4 Als eigentlichen Drucker

1 In: Neue Mittheilungen aus dem Gebiet historisch-antiquarischer Forschungen, 11 (18(17),
S. 121 — 124.

2 Der Herausgeber der »Halberstädter Bibel» von 1522; in: Theologische Studien u.
Kritiken, 85 (1912), S. 478 lf.

3 Dieses Bildnis Trutebuls wurde im Jahre 1875 zu Halberstadt von C. Huprecht
lithographisch vervielfältigt; ein Exemplar befindet sich z. B. in der Bibliothek des Börsenvereins
zu Leipzig. Auch Bigmore & Wyman, A bibliography o† printing, III, S. 23, hatten Kenntnis
von diesem Bild.

4 Einen Domvicar Johannn Godeken, einen bischöflichen Offizialen Nicolaus Godeken und
einen Cleriker Wilhelm Godeken aus den Jahrén 1457, 1458, 1461 und 1494 finden wir

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