- Project Runeberg -  Botaniska studier tillägnade F. R. Kjellman den 4 November 1906 /
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(1906) [MARC]
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Dass die innere papillöse Epidermis und das Kollenchym bei
Berberis die für die Bewegung speziell ausgebildeten Gewebe sind, ist
offenbar. Das Gefassbündel und das Rückenparenchym spielen wohl bei
der Bewegung auch eine Rolle, aber nur insofern als sie die
gewöhnlichen mechanischen Ansprüche auf solche Gewebe erfüllen.

Kollenchymatische Gewebe zeichnen sich durch grosse Dehnbarkeit
ihrer Wände in der Längsrichtung aus. Zwar wird, wenn sie zu stark
ausgedehnt werden, die Elastizitätsgrenze überschritten, so dass sie eine
dauernde Verlängerung erfahren, aber die Dehnung, die sie innerhalb
der Elastizitätsgrenze vertragen können, ist jedenfalls eine sehr grosse.
Es ist nicht zu bezweifeln, dass gerade das Kollenchym bei Berberis die
schnelle Krümmung bewirken kann. Im ausgestreckten Staubfaden
kann es sich wie ein ausgedehnter Gummischnur verhalten, der, wenn
der Zug aufhört, sich schnell zusammenzieht.

Wenn wir also annehmen müssen, dass es sich um eine elastische
Verkürzung des Kollenchymstranges handelt, so bleibt es zu erklären,
wo die Kraft zu suchen ist, die denselben ausdehnt. Nur Turgorkraft
kann in Betracht kommen, aber diese könnte in der Epidermis, im
Kollenchym, oder in beiden zugleich verlegt sein.

Unger [1] war der Ansicht, dass die Epidermis der Innenseite durch
ihren Turgor den Staubfaden auszustrecken vermag. Er hebt hervor,
dass das darunter liegende Gewebe »weich und elastisch» ist wegen
einer »Interzellularsubstanz», womit er die kollenchymartige Verdickung
der Wände meint. Er ist also der Ansicht, dass bei der Reizung der
Turgordruck in der Epidermis aufgehoben wird, und dass dabei das bis
dann ausgedehnte Kollenchym sich elastisch zusammenzieht.

Die Herabsetzung des Turgors in der Epidermis kann nicht durch
Ausscheidung von Wasser nach aussen zu Stande kommen, denn ihre
Kutikula ist, wenn nicht absolut impermeabel, jedoch offenbar für
Wasser zu wenig durchlässig. Die Staubfäden sind an der Innenfläche oft
von dem reichlich ausgesonderten Honigsaft befeuchtet, und da dieser
oft durch Verdunstung Syrupsdicke annimmt, so würde, wenn die Kutikula
Wasser durchliesse, sowohl in den Epidermiszellen als auch in dem
inneren Gewebe leicht Plasmolyse eintreten und eine dauerhafte Krümmung
bewirken. Da aber so etwas nie eintrifft, so ist auch ein Austritt
von Flüssigkeit auf diesem Wege unmöglich. Dagegen könnten die


[1] Unger, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Pest, Wien und Leipzig 1855,
p. 419.

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