- Project Runeberg -  Botaniska studier tillägnade F. R. Kjellman den 4 November 1906 /
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(1906) [MARC]
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dass also in ihren Kollenchymzellen noch ein Turgordruck vorhanden
war. Dass aber diese Staubfäden schon vor der Reizung gekrümmt
waren, braucht vielleicht eine Erklärung, denn man würde nicht
erwarten, dass das Parenchym der Rückenseite nach mehrstündigem Liegen
in der Zuckerlösung noch einen Druck in der Längsrichtung ausüben
könnte. Um zu erfahren, wie die verschiedenen Gewebe bei der
Behandlung mit turgorentziehenden Mitteln verhalten, machte ich einen
dünnen medianen Längsschnitt von einem Staubfaden, schnitt davon
ein kurzes Stück ab, legte es zuerst in Wasser, dann in 30 %-ige
Zuckerlösung und zeichnete es in beiden Fällen ab (Fig. 3). Es zeigte sich,
dass das Gefässbündel sich kaum verkürzte, die Gewebe der Rückseite
ein bisschen mehr, aber das Kollenchym und die vordere Epidermis
beide erheblich, indem sie auch etwas an Dicke zunehmen. Weil also
die Rückenpartie des Staubfadens sich nur wenig verkürzt, die vordere
Hälfte dagegen sehr, so muss bei allgemeiner Herabsetzung des Turgors
eine Spannung eintreten, die in eine Krümmung resultiert.

In dem Versuche mit den dekapitierten Staubfäden machten die in
10 %-iger Zuckerlösung liegenden die besten Krümmungen. Von den
verwendeten Lösungen ist diese also diejenige, die in den
Kollenchymzellen die geringste Turgorveränderung verursacht, und also mit ihrem
Zellsaft in osmotischer Konzentration am meisten übereinstimmt.

Reines Wasser hatte dagegen die Krümmungsfähigkeit (nicht die
Reizbarkeit) merklich herabgesetzt. Dasselbe Verhalten zeigen übrigens
oft [1] ganze Blüten, die einige Zeit in Wasser gelegen haben. Und dass
die Blüten nach Regenwetter fast nicht reizbar sind, ist schon von
älteren Verfassern, z. B. Loudon [2] beobachtet worden. Seine Erklärung,
dass dies auf die durch die Regentropfen hervorgebrachte Reizung
zurückzuführen sei, scheint nicht genügend. Ich glaube vielmehr, dass
weniger die Empfindlichkeit der Epidermis, als die
Kontraktionsfähigkeit des Kollenchyms durch Wasser herabgesetzt wird. Im oben
erwähnten Versuche konnte dieses Gewebe durch eine Wundfläche Wasser
im Übermass einsaugen. Aber etwas ähnliches könnte wohl auch
erfolgen, wenn die Transpiration, wie beim Regenwetter, ganz aufgehoben,
und der Wasserdruck in der ganzen Pflanze dadurch erheblich gesteigert
wird.


[1] Göppert (l. c., p. 245) sagt, dass Wasser nach tagelanger Einwirkung keinen
schwächenden Einfluss hat. Auch ich habe dasselbe beobachtet, und vermute daher,
dass die herabgesetzte Krümmungsfähigkeit nach längerer Zeit in irgend einer Weise
wiederhergestellt wird.
[2] Loudon, Arboretum et fruticetum britannicum, vol. 1, London 1838, p. 300.

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