- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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mit die einseitige Subjektivität hinaus. — Der reflektierenden
Urteilskraft wird zwar als Prinzip ein intuitiver Verstand
zugeschrieben, in welchem das Allgemeine als Zweck selbst das Einzelne
enthaltend und demnach der Gegensatz zwischen Form und
Inhalt, Subjekt und Objekt, aufgehoben gedacht wird, der Zweck
aber doch wieder als eine Ursache erklärt, die nur als
Vorstellung, d. h. als etwas Subjektives, existiert und wirksam ist.
Gemäss diesem Prinzip müsste der Endzweck als das Gute in der
Welt verwirklicht sein, das Gute aber wird als das moralische
Gesetz für unsere praktische Vernunft und damit als ein
bestimmungsloses Abstraktum aufgefasst, und die Harmonie wird als
eine nur subjektive bestimmt, eine solche, die nur sein soll, nicht
aber Realität hat.

Ist für den Kritizismus das Denken nur subjektiv und abstrakt
allgemein und damit der Wahrheit, dem an sich konkreten
Allgemeinen, entgegengesetzt, so fasst dagegen die
Intuitionsphilosophie das Denken als zum Gegenstand nur das Besondere,
Begrenzte, Endliche habend auf. Es muss nämlich alles in die
Bedingungskette einreihen und kommt daher nie zu dem
Unbedingten, Unendlichen. Nun wird auf diesem Standpunkt eingesehen,
dass das Unbedingte für den Geist gegeben, gewusst sein muss.
Es wird daher von einem unmittelbaren Wissen aufgefasst, das
Vernunft, Glaube oder Anschauung genannt wird. Nun ist indessen
das Logische stets als solches bewiesen. Wird von dem
Beweise abgesehen, so hat man die Sache von dem logischen auf
das psychologische Gebiet hinübergeführt, und das unmittelbare
Wissen ist als ein Bewusstseinsfaktum betrachtet. Auch das
psychologisch Unmittelbare ist indessen gleichwohl psychologisch
vermittelt. Ferner soll in dem unmittelbaren Wissen etwas als
existierend gegeben sein. In dem Bewusstsein soll demnach mit der
Vorstellung das Sein unmittelbar verbunden sein. Damit ist jedoch
behauptet, dass die Idee nur mittelst des Seins und das Sein
nur mittelst der Idee Wahrheit besitzt. Die Einheit gesonderter
Bestimmungen kann nicht die rein unmittelbare Einheit sein.
Schliesslich ist das nur Unmittelbare als selbst einseitig seinem
Inhalt nach endlich. Die Intuitionsphilosophie, die sich von dem
endlichen Wissen und der Verstandesidentität der Metaphysik
befreit zu haben wähnt, hat doch in diesem rein Unmittelbaren und
damit rein Abstrakten wieder die abstrakte Identität zum Prinzip
und Wahrheitskriterium gemacht. »Der Gegensatz von einer

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