- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
56

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

selbst aufs neue in der Form des Bewusstseins und damit in der
des Gegensatzes hervor, eines Gegensatzes, der dann aufs neue
überwunden werden soll, was endgiltig in dem absoluten Wissen
geschieht. Dieses neue Hervortreten des Gegensatzes wird so
motiviert, dass das Wissen als der sich erfassende Begriff den
Bewusstseinsgegensatz enthält. Wie oben erwähnt, werden in
Wirklichkeit nicht der Gegensatz und das Problem dadurch aufgehoben,
dass das Wissen Identität von Subjekt und Objekt sein soll. Der
Unterschied von der phänomenologischen Entwicklung wäre dann
der, dass in dem Anfang der Phänomenologie der Gegensatz nicht
als aus der Subjekt-Objektivität hervorgegangen aufgefasst wird,
sondern in dem sinnlichen Bewusstsein unmittelbar gegeben ist.
In der Wissenschaft dagegen beruht der Fortgang auf der eigenen
reinen Bestimmtheit des Begriffs, der Bestimmtheit, die der
Begriff selbst in fortschreitender Entwicklung sich giebt. Der
Unterschied zwischen der phänomenologischen und der wissenschaftlichen
Entwicklung wird auch von Hegel so angegeben, dass in der
ersteren das Ganze, obwohl unbegriffen, den Momenten vorangeht,
in der letzteren die Momente dem Ganzen vorangehen.[1] Das
Ganze als unbegriffen ist das Ganze in der Form des Bewusstseins
und damit des Gegensatzes und der Endlichkeit. Der Ausgangspunkt
ist hier also der ungelöste Gegensatz. In dem Begriff,
der sich als Begriff weiss, treten dagegen die Momente vor dem
Ganzen hervor. Der Ausgangspunkt muss, wenn es sich um den
sich wissenden Begriff handelt, das absolute Selbstbewusstsein, die
abstrakte Subjekt-Objektivität sein, die in dem Fortgange sich als
Gegensatz setzt. In Wirklichkeit finden sich wohl diese verschiedenen
Seiten sowohl bei der phänomenologischen als bei der wissenschaftlichen
Entwicklung. Insofern die phänomenologische Entwicklung
wissenschaftlich sein soll, ist sie eine Entwicklung des sich wissenden
Begriffs. Insofern in dem Ausgangspunkt der wissenschaftlichen
Entwicklung der Gegensatz, der eben durch den Begriff der
Subjekt-Objektivität gelöst werden soll, ungelöst vorliegt, hat diese
auch andererseits den phänomenologischen Charakter. Hier ist
nun indessen die eine Seite des Gedankens genommen, um die
phänomenologische, die andere, um die wissenschaftliche Entwicklung
zu charakterisieren. Wir lassen vorläufig die Erklärung dieser
Doppelgedanken beiseite und interessieren uns nur für die


[1] S. 515.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0070.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free