- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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hat, seinen Standpunkt in dieser Hinsicht genauer klarzustellen.
Bei Hegels Anhängern ebenso wie bei seinen Gegnern findet sich
entweder dieselbe Unsicherheit der Auffassung wie bei ihm selbst,
oder auch hat man den einen oder anderen Standpunkt als
selbstverständlich betrachtet. Rosenkranz meint, dass Hegel sich über
den Erkenntnisgegensatz erhoben hat. Doch kehrt dieser Gegensatz
auch für ihn im System wieder. Er kritisiert Hegels Einteilung
der Logik in subjektive und objektive. »Der Begriff der
logischen Idee kann den Gegensatz von Objekt und Subjekt gar
nicht in sich enthalten. Diese Entgegensetzung gehört lediglich
dem Bewusstsein des Geistes.»[1] Der richtige Unterschied sei
hier der zwischen Sein und Denken.[2] Die Aufnahme des
Bewusstseinsgegensatzes hier soll ein Rückfall in den Kant-Fichteschen
Standpunkt sein. »Erinnern wir uns des geschichtlichen
Zusammenhanges, in welchem Hegel stand, so entdecken wir wohl
die Quelle, aus der sich ihm diese Fassung des Begriffs als des
sub- und objektiven gestaltete. Es war unstreitig die Schellingsche
Definition des Begriffs der Vernunft als der absoluten Einheit von
Subjekt und Objekt, die sich ihm hier noch aufdrang. Diese
Definition war aber aus der Entwicklung des Begriffs des
Bewusstseins seit Kant durch Reinhold, Beck und Fichte entstanden.
Hegel hatte diesen Standpunkt durch den Begriff des Geistes, der in
der Phänomenologie von ihm erreicht war, schon überschritten,
fiel jedoch innerhalb der Logik stellenweise in ihn zurück.»[3] Doch
soll dieser Gegensatz dem Geist angehören und nur von der
unpersönlichen Vernunft, also von der Logik, ausgeschlossen sein.[4]
Einerseits soll also auch hier der Erkenntnisgegensatz vor der
Wissenschaft beseitigt, andererseits darin doch vorhanden sein.
Im letzteren Falle soll er eine untergeordnete Form des
Grundgegensatzes sein, da aber der Anfang der Wissenschaft auch von
Rosenkranz als die Indifferenz von Subjektivem und Objektivem
gedacht wird, so wird er, wie aus dem Obigen hervorgeht, auch
der Grundgegensatz in der Wissenschaft.

Nach Michelet besteht die Aufgabe der Philosophie darin,
den Erkenntnisgegensatz zu lösen. »Das Wesen der Philosophie
lässt sich am Besten aus ihrem Zwecke erkennen. — — — so


[1] Rosenkranz, Wissenschaft der logischen Idee, I, S. 23.
[2] S. 24.
[3] S. 28.
[4] S. VIII.

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