- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Bestimmte aus dem Gegenstande selbst, da sie das eigene Prinzip
und die Seele desselben ist. Es ist dies, was Plato von der Erkenntnis
verlangte, dass sie nämlich die Dinge an sich selbst betrachten
und zum Bewusstsein bringen sollte, was in ihnen immanent ist.
Die Methode der absoluten Erkenntnis ist insofern analytisch. Dass
sie die weitere Bestimmung ihres ersten Allgemeinen ganz und
gar in diesem findet, ist die absolute Objektivität des Begriffs,
deren Gewissheit sie ist. Aber sie ist ebensosehr synthetisch, indem
ihr Gegenstand, unmittelbar als einfach, allgemein bestimmt, durch
die Bestimmtheit, die er selbst in seiner Unmittelbarkeit und
Allgemeinheit hat, sich als ein Anderes erweist. Diese Relation zu
einem Verschiedenen ist aber nicht mehr das, was in der endlichen
Erkenntnis mit Synthese gemeint ist; schon durch ihre ebensosehr
analytische Bestimmung, in sich selbst diese Relation zu besitzen,
unterscheidet sie sich vollkommen von jenem Synthetischen. — Dieses
ebensosehr synthetische wie analytische Moment in dem Urteil,
wodurch das erste Allgemeine aus sich selbst sich als sein
eigenes Anderes bestimmt, ist als das Dialektische zu bezeichnen.
Der Schluss, der aus einer solchen Dialektik gezogen wird, ist
überhaupt der Widerspruch und die Nichtigkeit der aufgestellten
Behauptungen. Diese Nichtigkeit kann aber auf zweierlei Weise
vorhanden sein, entweder objektiv, so dass der Gegenstand, der
solchermassen sich widerspricht, in sich selbst sich aufhebt und
nichtig ist — dies war z. B. die Schlussfolgerung der Eleaten —,
oder auch subjektiv, so dass die Erkenntnis mangelhaft ist. Im
letzteren Falle meint man entweder, dass es nur diese Dialektik ist,
die durch ein Kunststück einen falschen Schein hervorbringt, oder
auch meint man, dass das Resultat, die subjektive Nichtigkeit,
nicht die Dialektik, sondern die Erkenntnis, gegen die sie gerichtet
ist, betrifft. — Man meint also, dass die Dialektik, und ihr
negatives Resultat entweder den Gegenstand oder die subjektive
Erkenntnis betrifft, dass aber dagegen die Bestimmungen, die bei
dem Gegenstand nachgewiesen werden, unberührt bleiben und als
für sich giltig vorausgesetzt werden. Es ist ein unermessliches
Verdienst der Kantischen Philosophie, dass sie den Impuls zur
Wiederherstellung von Logik und Dialektik in der Bedeutung einer
Betrachtung der Denkbestimmungen an sich selbst gegeben hat.
Der Gegenstand ist, was er ist, nur in den Bestimmungen. Es ist
nicht die Schuld des Gegenstandes, dass die dialektische Entwicklung
eintritt. Es ist nicht so, dass die Bestimmungen an sich

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