- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
111

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

Vermittlungen hier anzuwenden, und Sein und Nichts in irgend einem
Verhältnisse zu fassen, — jenes Übergehen ist noch kein Verhältnis.
Es ist also unstatthaft zu sagen: Das Nichts ist der Grund
vom Sein, oder Sein ist der Grund von Nichts; — das Nichts
Ursache vom Sein u. s. f.; oder es kann nur unter der Bedingung
in das Nichts übergegangen werden, dass etwas ist, oder in das
Sein nur unter der Bedingung des Nichtseins. Die Art der
Beziehung kann nicht weiter bestimmt sein, ohne dass zugleich die
bezogenen Seiten weiter bestimmt würden. Der Zusammenhang
von Grund und Folge u. s. f. hat nicht mehr das blosse Sein und
Nichts zu den Seiten, die er verbindet, sondern ausdrücklich Sein,
das Grund ist, und etwas, das zwar nur ein gesetztes, nicht
Selbständiges sei, das aber nicht das abstrakte Nichts ist.»[1] Hier ist
es deutlich, dass das Sein nicht dadurch, dass es an sich Nichts
ist, weiterführen soll. Dies wäre nämlich eine unberechtigte
Reflexion, wodurch Begriffen, die nicht mit dem Sein gegeben sind,
vorgegriffen würde. Der Übergang ist dann rein synthetisch. Zwar
soll einerseits das Sein vermittelst seiner Unbestimmtheit in Nichts
übergehn, andererseits aber wird doch gesagt, dass das Sein nur
im Verhältnis zu dem Bestimmten »an sich» unbestimmt ist.[2]
Insofern dieses Verhältnis nicht Grund zu dem Übergang von dem
Sein sein darf, kann nicht die an sich seiende Bestimmtheit des
Seins durch die spätere Entwicklung Grund hierzu sein. Dies ist
natürlich auch eine direkte Folge der Unmittelbarkeit und Einfachheit
des Seins. Wird diese Seite der Sache betont, so wird der
Übergang synthetisch und dann unerklärlich und unbegreiflich.
Zwar wendet sich Hegel eben gegen dies, ihn für unbegreiflich zu
erklären[3], das Begreifliche und damit Wissbare soll ja aber doch
nach ihm das Bewiesene und Vermittelte sein. Das Unmittelbare
muss dann als unmittelbar unbegreiflich sein, wenn es auch als
zugleich vermittelt zugleich begreiflich wäre. Wird wie hier die
synthetische, unmittelbare Seite des Überganges betont, so wird
sie also unbegreiflich. Hiermit hängt zusammen, dass der Übergang
hier nicht von dem Widerspruch hervorgetrieben sein soll.
Das Sein und das Nichts können, wenn der oben angegebene
Standpunkt urgiert wird, nicht als widersprechend bezeichnet
werden, sondern der Widerspruch tritt erst mit dem Dasein, mit dem


[1] Log. I1, S. 99.
[2] Log. I1, S. 72.

[3] Log. I1, S. 101

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0125.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free