- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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könnte und dann eben als an sich, wobei dies jedoch sachliche
Bedeutung erhalten würde. Teils aber handelt es sich ja um die
Form für das Ganze, für die Einheit von Sein und Nichts, und
als solche ist das Nichts noch nicht in dem Prozesse vorhanden,
sondern tritt erst später hervor. Teils kann man ja betonen, dass
das Dasein eine unmittelbare und somit einfache Einheit ist, und
daher das, dass es durch Verschmelzung von Sein und Nichts
entstanden ist, nur eine subjektive Erinnerung sein kann.

Diese Auffassung tritt uns übrigens an vielen anderen Stellen
entgegen. So z. B. heisst es, dass das Sein und das Nichts zwar
im Dasein in einfacher Einheit verbunden, eben deshalb aber
unterschieden sind, und dass ihre Einheit noch nicht gesetzt ist. Da
aber kann, dass die Einheit im Dasein an sich ist, nicht bedeuten,
dass sie in dem Prozesse vorhanden ist, denn wie könnten dann
Sein und Nichts darin unterschieden sein? Wird betont, dass die
Momente im Dasein unterschieden sind, so kann, dass die Einheit
hier an sich vorhanden sein soll, nur bedeuten, dass sie ein
späteres Moment in dem Prozesse ist, das hier nur erst in der
Auffassung des reflektierenden Subjekts ist. Doch findet sich hier
offenbar auch der entgegengesetzte Gedankengang.

Ebenso tritt dieselbe Auffassung hervor, wenn z. B. das Mass
an sich als das Wesen bezeichnet wird. »Aber das Mass ist erst
an sich oder im Begriffe das Wesen; dieser Begriff des Masses ist
noch nicht gesetzt.»[1] Wäre das Wesen schon in dem Masse
vorhanden, und wäre die Kategorie, die das Wesen genannt wird,
dieses als gesetzt, so müsste ja ein analoges Verhältnis bei jedem
Begriff statthaben. Wenn es im Prozess behandelt wird, sollte es
als gesetzt sein, aber schon vorher sollte es sachlich an sich
vorhanden sein. Dasselbe sollte dann auch für den Anfang, die reine
Unmittelbarkeit, gelten. Diese sollte damit, dass sie gedacht wird,
gesetzt und vermittelt sein. Sie sollte nicht nur durch die spätere
Entwicklung vermittelt werden, sondern schon damit, dass sie in
dem Prozess behandelt wird, gesetzt und vermittelt sein. Mit der
Unmittelbarkeit zu beginnen wäre da überhaupt unmöglich, da ein
solcher Begriff im Prozess sich nicht finden könnte. »An sich»
kann hier also nicht Vorhandensein im Prozess, sondern nur in
der vorgreifenden subjektiven Reflexion angeben. Der Anfang soll
ja selbst als das Unmittelbare das an sich Seiende sein. Wenn


[1] Log. I1, S. 385.

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