- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Auch in dem gewöhnlichen Begriff der Möglichkeit in der
Bedeutung von Anlage, Potentialität, hegt derselbe Widerspruch wie in
dem Hegelschen Begriff des Ansich. Dass das Wachstum der
Anlage nach in dem Samen liegt, soll nicht nur bedeuten, dass
dem Samen unter gewissen äusseren Bedingungen das Wachstum
folgt. Auch soll das Wachstum als solches nicht in dem Samen
liegen. Das Wachstum soll in dem Samen sein, aber nur der
Anlage nach. Dies soll also weder schlechthin bedeuten, dass
das Wachstum in dem Samen ist, noch auch schlechthin, dass es
nicht darin ist. Ein Drittes soll vorhanden sein. Dieses Dritte
aber ist eben die widersprechende Verbindung der beiden ersteren
Annahmen. Dass das Wachstum der Anlage nach in dem Samen
vorhanden war, bedeutete nicht nur, dass das, was Samen ist,
gewisse Bestimmungen hatte, denen unter gewissen äusseren
Bedingungen andere folgen, die das Wachstum kennzeichnen. Nicht
nur die Anlage zu Wachstum in dieser Bedeutung soll sich bei
dem, was Samen ist, finden, sondern das Wachstum selbst soll der
Anlage nach in dem Samen vorhanden sein. Das Wachstum selbst
soll dort vorhanden sein, aber auf eine solche Weise, dass es
in dem Samen noch nicht Wachstum ist. Es soll dort auf eine
solche Weise vorhanden sein, dass es dort nicht vorhanden ist.
Nun kann ja indessen etwas nur in der Vorstellung sein, was es
nicht ist. Dass etwas der Anlage nach bei einem Anderen
vorhanden ist, muss demnach bedeuten, dass es dort als nur vorgestellt
vorhanden ist. Da aber die Anlage bei dem, was die Anlage hat,
etwas sein soll, was Grund einer Wirklichkeit ist, so muss das, was
die Anlage hat, selbst das Vorstellende und als vorstellend Grund
der Wirklichkeit des Vorgestellten sein. Wird wie oben das, was
der Anlage nach ist, als selbst bei dem, was die Anlage hat,
vorhanden bezeichnet, so ist zwar die Vorstellung als eins mit dem
Vorgestellten gefasst worden, und das, was der Möglichkeit nach bei
einem Anderen vorhanden ist, wird auch objektiv als darin seiend
und zugleich nichtseiend angenommen, hierin liegt aber doch
gleichzeitig, dass es dort nur als Vorstellung ist. Übergang von
Potentialität zu Aktualität ist demnach stets, wenn er auf die oben
angegebene Weise gefasst wird, ein Geschehen, in welchem die
Vorstellung von etwas Ursache zu diesem selbst ist, gleichzeitig
damit dass er als ein rein objektives Geschehen gefasst wird.

Es könnte dem Vorhergehenden nach scheinen, als wenn
Hegel den Übergang von Potentialität zu Aktualität auf ganz

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