- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
129

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 129
Sophie soll sie beides sein. Dass etwas zeitlich ist, bedeutet ja,
dass es vor und nach Anderen ist, und dass es vor und nach
Anderen ist, bedeutet, dass es zeitlich ist. Dies ist dieselbe
Sache. Dass etwas zeitlich einem Anderen folgt, bedeutet, dass
es etwas nach diesem, später als dieses ist, und dass es nach
diesem, später als dieses ist, ist dasselbe wie dass es zeitlich
demselben folgt. Wird der Charakter als Vor und Nach, als
zeitlich, von dem Zeitlichen weggedacht, so wird auch die Folge
weggedacht, und wird die Folge weggedacht, so wird der Cha-
rakter als Vor und Nach, als zeitlich, weggedacht. Man kann
demnach bei dem Zeitlichen nicht zwischen dem Begriff der Zeit-
lichkeit und der Folge unterscheiden. Wenn A früher als B ist,
so kann man, wenn von früher und später weggedacht wird, keine
bestimmte Ordnung zwischen A und B unterscheiden, sondern
es liegen dann nur die verschiedenen A und B vor. Wäre die
Zeitlichkeit eine konkrete Form von Folge, so fragt es sich übri-
gens, was das Spezifizierende ist. Ein solches muss auf Hegels
Standpunkt angegeben werden. Dies wurde als Zeitlichkeit an-
gegeben, diese ist ja aber selbst das Spezifizierte, ist selbst eine
bestimmte Folge. Die Beschaffenheit dieser Folge, wodurch sie
Zeitlichkeit ist, muss durch einen Begriff angegeben werden kön-
nen, der nicht Zeitlichkeit ist. In der ZeitUchkeit muss ein
Begriff ausgesondert werden können, der ausser der Folge Be-
stimmung bei derselben ist, einen solchen Begriff giebt es aber
nicht. Wenn A vor B vorhergeht, und dann die Folge hier weg-
gedacht wird, so bleiben nur A und B übrig. Kann nun aber
bei der Zeitlichkeit keine andere Bestimmung ausser der Folge
ausgesondert werden, so fällt sie damit zusammen. Heisst es nun,
dass in der Geschichte der Philosophie die Folge im Zeitlichen
dieselbe ist wie die Folge im Logischen, wird also die Folge als
ein abstrakter Begriff gefasst, der sowohl in dem Zeitlichen als in
dem Logischen enthalten ist, oder der möglicherweise in seiner
abstrakten Form mit der logischen zusammenfällt und in der zeit-
lichen in konkreterer Form hervortritt, so ist doch notwendiger-
weise, auf Grund des soeben Nachgewiesenen, die logische Folge
als solche zeitlich. Zeitlichkeit ist entweder dasselbe wie die lo-
gische Folge als solche oder eine Bestimmung derselben. Die
wissenschafthche Entwicklung ist also solchenfalls als solche zeit-
lich. — Man könnte Hegels Meinung so deuten wollen, dass
in der Geschichte der Philosophie das zeitlich Vorhergehende
PhaUn: Das Erkenntnisproblem etc. 9

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