- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
133

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 133
kann wohl gesagt werden, dass Hegel eben meint, dass der Pro-
zess in dem Resultat aufgehoben ist, dies aber bedeutet, wie wir
gesehen haben, dass er darin sowohl bejaht als verneint ist. Man
wendet vielleicht ein, dass das Sein und das Nichts ja sowohl ge-
schieden als nicht geschieden sein können, ohne dass damit, um
Widerspruch zu vermeiden, das eine als zeitlich dem anderen vor-
ausgehend gedacht zu werden braucht. So könnten ja Recht-
winkligkeit und Parallelogramm in dem Begriff des Rechtecks ver-
einigt, da aber im Rhombus nur Parallelogramm und nicht Recht-
winkligkeit gegeben ist, zugleich geschieden sein. Hiermit wäre
indessen nur gesagt, dass Rechtwinkligkeit und Parallelogramm in
dem Begriff des Rechtecks, nicht aber in dem des Rhombus ver-
einigt sind, dass die Verbindung von Parallelogramm und Recht-
winkligkeit das Rechteck, nicht aber der Rhombus ist. Dagegen.
wäre nicht gesagt, dass das Parallelogramm nicht mit Rechtwink-
ligkeit verbunden wäre, dass die Verbindung zwischen Parallelo-
gramm und Rechtwinkligkeit nicht existierte, durch den Rhombus
verneint wäre, was die Verneinung der Existenz des Rechtecks bedeu-
ten würde. Etwas Derartiges schliesst indessen Hegels Gedanke in
sich. Das Sein soll auch nicht nur in einem bestimmten Begriff, im
Werden, mit dem Nichts, in einem anderen Begriff damit nicht ver-
bunden sein, sondern das Sein ist schlechthin und nicht auch nur in
dem einen oder anderen Falle ohne Verbindung mit dem Nichts, wäh-
rend es zugleich auch damit verbunden ist. Dies ist indessen mög-
lich nur in der subjektiven, zeitlichen Abstraktion. Hier kann gesagt
werden, dass ni dem Sein, für sich betrachtet, die Verbindung mit
dem Nichts nicht gegeben ist, obwohl doch das Sein mit dem
Nichts verbunden ist. Dies wäre die rein tautologische Aussage,
dass, wenn man das Sein unter Abstraktion von der V^erbindung
mit dem Nichts betrachtet, hierbei die Verbindung mit dem Nichts
nicht betrachtet ist. Wir sehen hier davon ab, dass für Hegel
eine solche Abstraktion eigentlich unmöglich ist, da das Nichts
selbst Bestimmung bei dem Sein ist, in demselben enthalten ist, und
dies demnach nicht ohne das Nichts aufgefasst werden kann, eben-
sowenig wie Quadrat ohne Figur. Soll dagegen eine objektive,
unzeitliche Verbindung zwischen dem Sein und dem Nichts gegeben
sein, so kann nicht das Sein auch ohne Verbindung mit dem Nichts
sein. Man kann sagen, dass das Sein, für sich betrachtet, nicht
in seiner Verbindung mit dem Nichts betrachtet ist, dass in dem
dabei Betrachteten die Verbindung mit dem Nichts nicht betrachtet

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