- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
138

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

138 A. Phalen,
gebracht werden, hängt von dem ab, was jeder in seiner unmit-
telbaren, zufälh’gen Vorstellung vorfindet. Die in einem Konkre-
ten, einer synthetischen Einheit, enthaltene Beziehung ist eine not-
wendige nur, insofern sie nicht vorgefunden, sondern durch die
eigene Bewegung der Momente in diese Einheit zurückzugehen,
hervorgebracht ist — — — .»^
Wird auf diese Weise ein Anfang in der Entwicklung ange-
nommen, so muss auch ein Ende gedacht Averden. Der Anfang
ist ja ein Relationsbegritf und muss stets der Anfang eines be-
grenzten Ganzen sein, das Fortsetzung und Ende hat. Man könnte
einwenden wollen, dass etwas ja anfangen kann, ohne ein Ende
zu nehmen. So Hesse es sich z. B. denken, dass eine Linie in
einem gewissen Punkte beginnt und sich ins Unendliche fortsetzt.
Soll dies bedeuten, dass es eine Linie giebt, die überhaupt keine
Grenze in einer bestimmten Richtung hat, so muss es einen Be-
griff von einem Unendlichen geben, das nicht nur im Verhältnis
zu einem gewissen Anderen unendlich, im Verhältnis zu wieder
einem Anderen endlich, sondern das überhaupt nicht endlich ist.
Dieser Unendlichkeitsbegriff aber birgt unlösliche Schwierigkeiten
in sich. Er würde z. B. in sich schliessen, dass die UnendUchkeit
ein Teil von sich selbst wäre, dass es eine grössere und kleinere
Unendlichkeit gäbe usw. Wenn nun auch indessen etwas derar-
tiges möglich wäre, wenn es auch eine Serie unendlicher Grössen
in Analogie mit einer Serie endlicher Grössen gäbe, so bedeutete
dies doch, dass jede unendliche Grösse als Teil einer anderen un-
endlichen Grösse Anfang und Ende hätte. Es gäbe dann ja keine
Grösse, die in abstracto unendlich wäre, sondern sie wäre stets
eine bestimmte unendliche Grösse, die kleiner als eine andere und
demnach im Verhältnis zu dieser begrenzt wäre. Das, bei wel-
chem man überhaupt von Anfang und Fortsetzung sprechen kann,
muss also auch ein Ende haben. ’’^
In Übereinstimmung hiermit
findet sich auch bei Hegel die Annahme eines absoluten Endes in
der Wissenschaft. Es soll ein Letztes und Höchstes in der Ent-
wicklung geben. »So wird noch mehr der absolute Geist, der als
die konkrete und letzte höchste Wahrheit alles Seins sich ergiebt
— _ —.»3 Ebenso liegt ja darin, dass der Fortgang als ein Fort-

S. 65.
* Siehe hierüber des Verfassers Abhandlung »Om det kvantitativa betrak-
telsesättet i logiken», Uppsala 1911.
’ Log. Ii, S. 61.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0152.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free