- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
139

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 139
gang von dem Unmittelbaren, Abstrakten zu dem Vermittelten,
Konkreten bezeichnet wurde, während gleichzeitig etwas rein Ab-
straktes und etwas überhaupt Reichstes, Konkretestes angenom-
men wurde, dass es einen Anfang und ein Ende in der Entwick-
lung giebt. Desgleichen heisst es z. B. in der Geschichte der Phi-
losophie, dass die Entwicklung ein absolutes Ziel hat. >Es kann
scheinen, als schritte dieser Fortgang ins Unendliche. Er hat aber
auch ein absolutes Ziel, was wir späterhin erkennen werden.»*
Dem steht indessen eine andere Auffassung gegenüber, die
vielleicht am reinsten in der Enz5^klopädie hervortritt. »Auf diese
Weise zeigt sich die Philosophie als ein in sich zurückgehender
Kreis, der keinen Anfang im Sinne anderer Wissenschaften hat,
so dass der Anfang nur eine Beziehung auf das Subjekt, als wel-
ches sich entschliessen will zu philosophieren, nicht aber auf die
Wissenschaft als solche hat».^ Hier scheint jedoch der Anfang
als ein Begriff gefasst zu werden, der in der Philosophie sich nur
auf das philosophierende Subjekt bezieht, also einseitig subjektiv
ist und somit nicht die Philosophie selbst betrifft. Stattdessen
soll die Entwicklung einen Kreis bilden, was Hegel oft wiederholt.
»So wird das Bewusstsein auf seinem Wege von der Unmittelbar-
keit aus, mit der es anfängt, zum absoluten Wissen, als seiner in-
nersten Wahrheit, zurückgeführt. Diese Letzte, der Grund, ist
dann auch derjenige, aus welchem das Erste hervorgeht, das zuerst
als Unmittelbares auftrat.» »Das Wesentliche für die Wissenschaft
ist nicht so sehr, dass ein rein Unmittelbares der Anfang sei^ son-
dern dass das Ganze derselben ein Kreislauf in sich selbst ist, worin
das Erste auch das Letzte und das Letzte auch das Erste wird.»^
Dass die Entwicklung nicht Anfang und Ende hat, liegt zwar, wie
Avir später sehen werden, nicht darin, dass sie einen Kreis bilden,
wohl aber darin, dass der Anfang mit dem Ende zusammenfallen
soll. In diesem Gedankengange ist der Anfang verneint, gleich-
zeitig damit dass er angenommen ist. Diese entgegengesetzten
Behauptungen sind in Hegels Grundgedanken vereinigt. Man muss
mit dem Unmittelbaren anfangen, tut man es aber, so erweist
sich dieses in der Entwicklung selbst als vermittelt. Das Resultat,
das in sich Vermittelte, ist nämlich selbst das Allumfassende, auf
diese Weise ist es aber das Freieste, das, was nichts ausser sich
1 S. 48.
2 Enzykl., S. 25.
3 Log. Ii, S. 60; 61,

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