- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
140

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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140 A. Phalen
hat, wodurch es eingeschränkt und bestimmt ist, und damit das
Einfache, Unmittelbare, das das Erste ist. Somit ist das Letzte
vermittelt durch das Erste ebensowohl wie das Erste durch das
Letzte, d. h. der Anfang ist das Ende ebensowohl wie das Ende
der Anfang. Wenn der Anfang in der Wissenschaft verneint wird,
wird er also deshalb verneint, weil er in der Entwicklung selbst
sich als Resultat erweist. Ein Anfang, der Ende ist, ist kein An-
fang. In der Verneinung des Anfangs aber ist demnach der An-
fang doch stets zugleich angenommen. Es giebt einen Anfang in
der Entwicklung, aber er ist ein Anfang, der gleichzeitig als An-
fang verneint werden muss. Wir können demnach daran festhal-
ten, dass in der Hegeischen Entwicklung stets Anfang, Fortgang
und Ende vorhanden sein muss, da dies nicht damit aufgehoben
wird, dass die Entwicklung in der Weise einen Kreis bilden soll,
dass der Anfang auch das Ende und das Ende auch der Anfang
ist, wenn auch in diesem Gedanken Anfang und Ende gleichfalls
in abstracto verneint sind. Wir haben also nur zu untersuchen,
ob in diesem Charakter der Begriffsentwicklung, Anfang und Ende
zu besitzen, liegt, dass sie subjektiv, ein Fortgang in der Auffas-
sung sein muss.
Der Anfang in der Wissenschaft sollte das Unmittelbare sein,
das als solches durch nichts Anderes vermittelt ist. Weil es un-
mittelbar ist, ist es das Voraussetzungslose, das ohne Anderes ist
und gedacht wird, und als solches ist es das Erste. Es ist das
abstrakt Unbedingte, das als vollkommen einfach nichts Anderes
in sich enthält und demnach ohne Anderes sein und gedacht wer-
den kann. Dies ist das Sein. Diese Begriffe, der Anfang, das
Unmittelbare, das Sein, werden bald als ein und derselbe Begriff,
als verschiedene Ausdrücke für dieselbe Sache, bald als verschie-
den aufgefasst.
Sie werden verschieden aufgefasst, wenn Hegel überhaupt
fragt, womit man in der Wissenschaft anfangen soll, und antwor-
tet, dass man mit dem Unmittelbaren, mit dem Sein, anfangen
solP. Wenn auch hiervon gesagt wird, dass es dasselbe bedeute,
wie dass man mit dem Begriff des Anfangs anfangen soll, so
liegt doch in dem Begriffe Anfang, der Anfang ist, ein Unterschied
zwischen Anfang und Anfang. Dass der Anfang Anfang ist, kann
ja ein rein identisches Urteil sein und die Identität des Anfangs

Log. 1 1, S. 55 f.

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