- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
146

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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146 A. Phalen,
kunft jetzt unbestimmt ist, später aber bestimmt werden wird.
Sollte dies objektive Bedeutung besitzen, so würde es ja bedeuten,
dass die Zukunft in dem Jetzt auf eine unbestimmte Weise exi-
stierte. Die Zukunft wäre eben als Zukunft jetzt und also nicht
Zukunft, was widersprechend ist. Die Zukunft muss also notwen-
dig eine bestimmte Wirklichkeit, zwar nicht eine jetzt oder in
dem Jetzt liegende, aber doch eine schlechthin bestimmte Wirklichkeit
sein. Sie ist nicht jetzt, dann oder wann bestimmt, sondern sie
ist schlechthin bestimmt. Wenn die Möglichkeit objektiv wäre,
würde das also stets bedeuten, dass die Wirklichkeit auf eine
andere Weise, als wie sie ist, und somit unwirklich sein könnte.
Man hat ja auch gemeint, dass es unmöglich ist, einen Grund da-
für anzugeben, dass überhaupt etwas existiert. Man kann von ei-
ner gewissen Wirklichkeit aus die Notwendigkeit einer anderen
zeigen, nicht aber die Notwendigkeit davon, dass überhaupt etwas
existiert. Möglich wäre also, dass die Wirklichkeit nicht existierte.
Den Einwand, dass es ja ein Widerspruch ist, zu sagen, dass die
Wirklichkeit, das, was wirklich ist, nicht wirklich sein könnte,
weist man dann wohl damit zurück, das man zwischen dem Be-
griff der Wirklichkeit, der Wirklichkeit als gedacht, und der Wirk-
lichkeit selbst unterscheiden müsse. Dass die Wirklichkeit nicht
wirklich sei, würde demnach bedeuten, dass die Wirklichkeit nur
ein Gedanke sei. Hiermit würde ja aber doch die Wirklichkeit
des Gedankens vorausgesetzt, und das, was verneint würde, könnte
nur etwas sein, was nicht Gedanke wäre. Auch dies ist indessen,
wie später gezeigt werden wird, widersinnig.
Man könnte indessen den Begriff der Voraussetzung so ange-
ben wollen, dass der Begriff der Möglichkeit nicht als darin lie-
gend bezeichnet werden könnte. Voraussetzung für etwas wäre
dann das, ohne das dieses Etwas nicht ist. Der Zusatz, dass die
Voraussetzung dagegen sehi könnte, ohne dass das, was die Vor-
aussetzung hat, ist, würde ein nur subjektiver Zusatz sein und
besagen, dass in dem Denken der Voraussetzung nicht notwendig
das, was die Voraussetzung hat, gedacht ist. Voraussetzung für
etwas ist also das, dessen Existenz mit diesem Etwas, das die
Voraussetzung hat, gegeben ist. Weil das Eine, das Vorausset-
zende, ist, so ist das Andere, die Voraussetzung. Dies würde ein
objektives Verhältnis so ausdrücken, dass die Voraussetzung ob-
jektiv durch das Voraussetzende existierte. Sie könnte dann nicht
auch durch etwas Anderes existieren, denn solchenfalls besässe

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