- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
150

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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150 A. Phalen,
erste Trilogie die Methode ist, kann deshalb gesagt werden, weil
sie als erste das allgemeine trilogische Schema ist, das jeder späte-
ren Trilogie zugrunde liegt. Wird von der Methode gefordert,
dass sie die Entwicklung in concreto bestimmen und nicht nur
eine abstrakte Form sein soll, so kann auch dies von der ersten
Trilogie gesagt werden, da es eben das in dem Anfang Gegebene
ist, das durch sich selbst sich in dem ganzen Prozess entwickelt.
Die erste Trilogie ist demnach zwar eine allgemeine Form, aber
eine Form, die doch zugleich die ganze Entwicklung in concreto
bestimmt. Als solche ist sie die Methode. Der Gegensatz, der
hier gegeben ist, muss der sein, der in jeder späteren Trilogie
wiederkehrt, und dessen Lösung demnach die Aufgabe des ganzen
Systems sein muss.
Nun kann zwar einerseits gesagt werden, dass hier kein Ge-
gensatz vorliegt. Insofern Sein und Nichts beide das rein Unbe-
stimmte sind, kann kein Gegensatz zwischen ihnen vorhanden sein.
Andererseits sotten sie jedoch verschiedene und damit nach Hegel
entgegengesetzte Begriffe sein. Das Nichts kann einerseits nicht
als Negation des Seins bezeichnet werden, überhaupt nicht als
Negation von Etwas, denn solchenfalls wäre es in sich differenziert.
Es muss die reine Negativität sein, die mit dem Negierten in un-
mittelbare Einheit zusammengeht. Das Nichts kann da nicht als
dem Sein entgegengesetzt bezeichnet werden. Andererseits ist je-
doch Negation stets Negation von Etwas, die Negativität ist nicht
möglich ohne etwas, was negiert wird. Das, was in dem Nichts
negiert wird, muss dann das Sein sein. Nichts ist dasselbe wie
Nichtsein. Sein und Nichts sind entgegengesetzte Begriffe, das
eine ist Negation des anderen.
Nun kann indessen Negation nicht ohne Auffassung, ohne
Bewusstsein, gedacht werden. Das, was in dem Urteil: das Qua-
drat ist nicht dreiseitig, verneint wird, kann nicht etwas sein, auf
das die Auffassung sich bezieht, und das ohne die Auffassung ge-
dacht werden kann. Solchenfalls würde das Verneinte das drei-
seitige Quadrat sein, dann aber muss ja das dreiseitige Quadrat
objektiv existieren, und das Quadrat wäre dann dreiseitig. Dasselbe
gilt, wenn man sagte, dass das, was verneint wird, das Urteil in
der Bedeutung einer objektiven Verbindung zwischen Quadrat und
Dreiseitigkeit sei. Soll dieses Sein etwas Objektives, nicht nur
Auffassung sein, so ist das Quadrat dreiseitig, dieses Urteil ist dann
ein wahres Urteil. Das, was verneint wird, kann demnach nur

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