- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
152

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

152 A. Phalen,
Man könnte das negative Urteil: A ist nicht B, so auffassen
Avollen, dass es die Auffassung eines Negationsverhältnisses, Aus-
schliessungsverhältnisses, zwischen A und B sei. Wenn aber das
Urteil: A ist nicht B, ein Ausschliessungsverhältnis zwischen A und
B aussagte, wie könnte da aus dem Urteil: A ist nicht B, unmit-
telbar folgen, dass das Urteil: A ist B, falsch ist? Hiermit ist ja
nicht verneint, dass man davon, dass A von B ausgeschlossen ist
und umgekehrt, darauf schliessen könnte, dass es falsch ist, dass
A B ist. Dies kann dann aber nur durch Bezugnahme auf anderes
als nur das, dass A von B ausgeschlossen ist, geschehen. Dass es
falsch ist, dass A B ist, ist nicht unmittelbar damit ausgesagt, dass
A von B ausgeschlossen ist, wohl aber durch das Urteil: A ist
nicht B. Wenn das Urteil: A ist nicht B, nicht ein Urteil über
das Urteil: A ist B ist und eben aussagt, dass dieses Urteil falsch
ist, wie sollte dann von dem Urteil: A ist nicht B aus unmittel-
bar darauf geschlossen werden können, dass das Urteil: A ist B
falsch ist? Man kann nicht sagen, dass es falsch ist, weil das
Negationsverhältnis zwischen A und B, das in dem Urteil: A ist
nicht B ausgesprochen Avird, das »Positions Verhältnis» ausschliesst,
das in dem Urteil : A ist B ausgesprochen wird. Dass das Nega-
tionsverhältnis das Positionsverhältnis ausschliesst, negiert, würde
dann ja der Voraussetzung gemäss bedeuten, dass das Positions-
verhältnis in Negationsverhältnis zum Negationsverhältnis stände.
Abgesehen davon, dass es widersinnig ist, dass das Verhältnis
selbst in eben diesem Verhältnis stehen soll, und dass die ange-
gebene Auffassung zu einem unendlichen Regress führt, muss ja
doch, wenn dem so wäre, das Positionsverhältnis gleichfalls exi-
stieren, und A B sein, nur dass dieses Verhältnis von dem Nega-
tionsverhältnis : A ist nicht B, ausgeschlossen wäie. Es gäbe dann
eine wahre Auffassung von A als B seiend und auch eine wahre
Auffassung von A als nicht B seiend. Die Urteile: A ist B und:
A ist nicht B könnten beide wahr sein, was widersinnig ist, da es
zu reinem Skeptizismus führen würde. Sagte das Urteil: A ist
nicht B aus, dass A von B ausgeschlossen ist, so würde auch, wie
angedeutet wurde, das Urteil: A ist nicht von B ausgeschlossen
sinnlos. Es würde dann bedeuten, dass A von der Ausschliessung
von B ausgeschlossen wäre. Die Ausschliessung wäre dann selbst
ausgeschlossen, was widersinnig ist. Es kann nach dieser Auffassung
nicht verschiedene Arten von Gegensatz oder Negation geben, den
konträren und den kontradiktorischen Gegensatz, ebensowenig wie

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0166.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free