- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
155

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 155
Diese Auffassung von der Verbindung der Gegensätze ist offenbar
dieselbe wie die in Fighte’s Lehre von der produktiven Einbildungs-
kraft. »Dieser Wechsel des Ich in und mit sich selbst, da es sich
endlich und unendlich zugleich setzt — ein Wechsel, der gleichsam
in einem Widerstreite mit sich selbst besteht, und dadurch sich
selbst reproduziert, indem das Ich Unvereinbares vereinigen will,
jetzt das Unendiche in die Form des Endlichen aufzunehmen
versucht, jetzt, zurückgetrieben, es wieder ausser derselben setzt,
und in dem nämlichen Momente abermals es in die Form der
Endlichkeit aufzunehmen versucht — ist das Vermögen der Ein-
bildungskraft». »Die Einbildungskraft setzt überhaupt keine feste
Grenze; denn sie hat selbst keinen festen Standpunkt; — — —
Die Einbildungskraft ist ein Vermögen, das zwischen Endlichem
und Unendlichem in der Mitte schwebt; — — —.»^ Dass dies
nicht anders als zeitlich gedacht werden kann, ist klar. Die Ent-
gegengesetzten werden als unvereinbar bezeichnet, und nur durch
die Bewegung sollen sie verbunden werden können. Diese Ver-
bindung wird einer anderen Art von Verbindung, die nicht Ver-
bindung durch Bewegung ist, entgegengesetzt. Nun ist ja Verbin-
dung für Hegel Dasselbesein. Man möchte da vielleicht sagen,
dass die Verbindung durch Bewegung die konkrete Verbindung
ist, die Identität, die mit seinem Gegensatz, der Differenz, eins
ist. Dieser Gedankengang findet sich auch bei Hegel, dann
aber ist es nicht unmittelbar klar, dass die Verbindung, das Wer-
den, zeitliche Bewegung bedeutet. Hier ist es aber eben das
Dasselbesein von und die Differenz zwischen Sein und Nichts, die
durch die Bewegung verbunden werden sollen. Diese Verbindung
kann dann nicht aufs neue als Dasselbesein in Differenz be-
zeichnet werden. Es gilt eben die Möglichkeit einer solchen zu
erklären, und sie wii’d durch die Bewegung erklärt. Es ist demnach
nicht genügend, die Verbindung dadurch zu denken, dass die
Verschiedenen sowohl dasselbe als verschieden sind, sondern die
Möglichkeit hiervon wird durch einen neuen Begriff, die Bewegung
von dem Einen zu dem Anderen und zurück, erklärt. Da aber die
Bewegung auf diese Weise etwas Anderes sein soll als das Das-
selbesein in der Differenz, dieses ermöglichen soll, so verliert sie
die Bedeutung, die in der logischen Verbindung läge, und wodurch
sie etwas anderes als zeitliche Bewegung sein könnte. Man kann
Fichtes Sämmtliche Werke, I, S. 215, 216.

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