- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
166

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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166 A. Phalen,
berechtigter Sinn läge, nur dass der Unterschied hier nicht zu
einem besonderen objektiven Begriff neben A und B gemacht
werden darf. Bei Hegel wird indessen der Unterschied so be-
handelt. In dem Urteil: A ist unterschieden von B, das nach
ihm dasselbe war wie: A ist nicht B, soll der Unterschied unter-
schieden und als ein objektiv vorliegender, von A und B unter-
schiedener Begriff behandelt werden können. Auf diese Weise als
ein Begriff neben A und B aufgefasst, wird er indessen etwas rein
Subjektives.
Beiläufig sei hier bemerkt, dass diese Auffassung des Unter-
schiedes das scheinbar sophistische Räsonnement Hegels erklärt,
das oben referiert wurde, in welchem er daraus, dass die Iden-
tität von dem Unterschied verschieden ist, schloss, dass sie selbst
Unterschied sei. Wird der Unterschied als ein besonderer Begriff
betrachtet, der in der Aussage, dass etwas unterschieden ist, die-
sem als Bestimmung beigelegt wird, so hat ja auch die Identität
den Unterschied zur Bestimmung und umgekehrt. Die Identität ist
dann Unterschied und der Unterschied Identität. Das Räsonne-
ment ist bei diesen Voraussetzungen nicht sophistisch oder ein
reiner Denklapsus.
Eine gleichartige Behandlung der Begriffe des Dasselbeseins
und des Unterschiedes oder des Andersseins als besonderer Be-
griffe neben anderen, die als Bestimmungen von diesen ausgesagt
werden, findet sich ja auch bei Plato.^ Der Begriff des Nichtseins
wird als eine Art von Anderssein, nämlich das, was anders als
Sein ist, erklärt. Das Anderssein ist ein Begriff neben Bewegung,
Ruhe, Sein, Dasselbesein und ist als Bestimmung in anderen Be-
griffen enthalten. Es ist dies dieselbe Auffassung wie bei Hegel.
c. Der subjektive Charakter des Begriffs vom
Widerspruch.
Am charakteristischsten für Hegel ist indessen wohl, dass er
den Widerspruch als etwas Objektives auffasst. »Wenn nun die
ersten Reflexionsbestimmungen, die Identität, die Verschiedenheit
und die Entgegensetzung, in einem Satze aufgestellt worden, so
sollte noch vielmehr diejenige, in welche sie als ihre Wahrheit
übergehen, nämlich der Widerspruch, in einem Satz gefasst und
gesagt werden: Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend, und
’ Z. B. im Sophisten.

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