- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
182

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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182 A. Phalen,
andere enthält, und dadurch selbständig ist, die andere ausschliesst,
so schliesst sie in ihrer Selbständigkeit ihre eigene Selbständigkeit
aus sich aus; denn diese besteht darin, die ihr andere Bestim-
mung in sich zu enthalten und dadurch allein nicht Beziehung auf
ein Äusserliches zu sein; aber ebenso sehr unmittelbar darin, sie
selbst zu sein und die ihr negative Bestimmung von sich auszu-
schliessen. Sie ist so der Widerspruch.»^ Die Reflexionsbestim-
mungen sind demnach eben als selbständig nicht selbständig. Es
ist somit nicht nur so, dass die Reflexionsbestimmungen ausser
d^r Selbständigkeit auch andere Bestimmungen besitzen, sondern
eben in ihrer Selbständigkeit sind sie nicht selbständig. Aber auch
wenn man hier trotz des deutlichen Ausspruchs die Deutung ver-
suchen wollte, dass Hegel hier nicht betreffs der Reflexionsbestim-
mungen ein und dasselbe, die Selbständigkeit, sowohl bejaht als
verneint, sondern dass er ihnen nur die Prädikate selbständig und
unselbständig beigelegt habe, so wird damit die Sache nicht bes-
ser, denn damit, dass etwas als unselbständig bezeichnet wird,
wird ja von ihm gesagt, dass es nicht selbständig ist, wenn auch
die Unselbständigkeit etwas mehr in sich schliessen sollte. Wenn
Hegel zeigen soll, dass auch in der gewöhnlichen Erfahrung der
Widerspruch als etwas nicht nur Subjektives aufgefasst wird, sagt
er auch: »Er ist aber ferner nicht bloss als eine ^Abnormität zu
nehmen, die nur hier und da vorkäme, sondern ist das Negative
in seiner wesenhaften Bestimmung, das Prinzip aller Selbstbewe-
gung, die in nichts weiter besteht als in einer Darstellung des-
selben. Die äusserliche sinnliche Bewegung selbst ist sein unmit-
telbares Dasein. Es bewegt sich etwas nur, nicht indem es in
diesem Jetzt hier ist, und in einem andern Jetzt dort, sondern in-
dem es in einem und demselben Jetzt hier und nicht hier, indem
es in diesem Hier zugleich ist und nicht ist. Man muss den alten
Dialektikern die Widersprüche zugeben, die sie in der Bew^egung
aufzeigen, aber daraus folgt nicht, dass darum die Bewegung nicht
ist, sondern vielmehr, dass die Bewegung der daseiende Wider-
spruch selbst ist.»^ Hier ist ja gesagt, dass Sätze wie A ist B,
und A ist nicht B, sowohl wahr als falsch sind. Es ist ja auch
oben gezeigt worden, dass die leere Identität, die in sich nicht
Unterschied enthält, es ist, die sich zu Unterschied entwickelt.
Die Identität ist somit Unterschied, und sie ist nicht Unterschied.
» Ebenda.
« S. 67.

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