- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
190

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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190 A. Phalen,
auch gleichzeitig nicht ist. Solchenfalls aber ist das Wesen das
leere Bewusstsein gegenüber dem Sein als dem Gegenstand des
BewLisstseins und dem Begriff als der Einheit des Bewusstseins
und seines Gegenstandes, des Selbstbewusstseins.
Man kann fragen, ob Hegel, ohne es jedoch wirklich einzu-
sehen, wenn er von dem Sein und dem Wesen spricht, Subjekt
und Objekt, Auffassen und Aufgefasstes, im Sinne haben kann,
oder ob diese Bedeutung von Sein und Wesen nur eine Konse-
quenz gewisser in der Methode liegender Grundgedanken ist. Im
letzteren Falle brauchte er nicht bei der Behandlung des Seins
und des Wesens Subjekt und Objekt, Auffassen und Aufgefasstes,
im Sinne zu haben. Sicher ist ja, wie wir oben gesehen haben,
dass er dies verneint, dass er selbst meint, das Bewusstsein sei
von ihm erst in der Geistesphilosophie gedacht. Dieselbe Frage
lässt sich natürlich auch hinsichtlich der übrigen der oben ange-
gebenen Argumente dafür, dass auch in der Logik der Erkenntnis-
gegensatz behandelt wird, erheben. Wenn Hegel das Unmittel-
bare und die Vermittlung denkt, hat er dann irgendwie den Be-
wusstseinsgegensatz im Sinn ? Das Unmittelbare, Einfache, ist ein
Relationsbegriff. Es muss stets etwas sein, das einfach ist, im
Verhältnis zu einem Anderen als zusammengesetzt. Man kann
nicht das Einfache denken, ohne etwas in einem zusammenge-
setzten Ganzen von Anderem ausgeschlossen zu denken, und nicht
das Unmittelbare ohne etwas wodurch ein Anderes vermittelt ist.
Wenn Hegel mit dem Unmittelbaren beginnt, muss er also etwas
mehr als die blosse Unmittelbarkeit im Sinne haben. Dies kann
er da entweder von der propädeutischen Entwicklung mitgebracht
oder durch Antizipation des Resultats erhalten haben. Im erste-
ren Falle ist aber das Unmittelbare die unmittelbare Einheit von
Subjekt und Objekt im Bewusstsein, in welchem Gedanken, wie
wir oben gesehen haben, das Bewusstsein sowohl bejaht als ver-
neint ist. Im letzteren Falle ist das Unmittelbare der absolute
Geist als absolute einfache Einheit. Wie wir später sehen werden,
ist indessen der absolute Geist eben als die Einheit von Subjekt
und Objekt in dem Bewusstsein, als absolutes Selbstbewusstsein,
gedacht, in welchem Gedanken der Bewusstseinsgegensatz sowohl
bejaht als verneint ist. Der absolute Geist als reine Unmittelbar-
keit ist daher die differenzlose Einheit von Auffassen und Aufge-
fasstem oder, was nach dem oben Gezeigten dasselbe ist, der Ein-
heit von und des Gegensatzes zwischen Subjekt und Objekt. In

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