- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
200

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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200 A. Phal6n,
tiven Unterschied anzugeben. Das Urteil unterschied sich ja nach
ihm von dem Begriff durch seine Aufgabe, die Verknüpfung, die
schon in dem Begriffe liegt, zum Bewusstsein zu bringen. Der
Begriff verhält sich hiernach zum Urteil v^ie die dunkle Auffassung
zu der klaren, das Unanalysierte zu dem Analysierten oder viel-
leicht richtiger die nicht analysierende zu der analysierenden Auf-
fassung. Wenn ich von der Auffassung des Quadrats und der,
dass das Quadrat vierseitig ist, die Auffassung abstrahiere, so
bleibt ja ganz dieselbe Sache, das Quadrat, übrig. Man kann
nicht sagen, dass in der letzteren Auffassung nach Abstraktion
von dem Charakter als Auffassung die Verbindung zwischen Qua-
drat und Vierseitigkeit übrig ist, im ersteren Falle dagegen nur
Quadrat, denn ist die Verbindung zwischen Quadrat und Vier-
seitigkeit objektiv, so muss diese Verbindung in dem Quadrat selbst
gegeben sein. Das Quadrat und das Quadrat, das vierseitig ist,
ist ganz dieselbe Sache. Wäre die Urteilsverbindung objektiv, so
könnte nicht das Quadrat gedacht werden, ohne dass dessen Ver-
bindung mit der Vierseitigkeit gedacht würde. Es wäre da kein
Unterschied, das vierseitige Quadrat zu denken, und zu denken,
dass das Quadrat vierseitig ist. In beiden Fällen wäre die objek-
tive Verbindung von Quadrat und Vierseitigkeit gedacht, und da-
mit läge in beiden Fällen ein Urteil vor. Man kann also auch nicht
sagen, dass der Begriff eine Verbindung von Bestimmungen, das
Urteil eine Verbindung des Begriffs mit einer seiner Bestimmungen
ist, sei es dass diese nur Begriffsbestimmung oder auch selbstän-
diger Begriff ist. Die Verbindung zwischen dem Begriff und einer
seiner Bestimmungen ist ja eben die, dass die letztere Bestimmung
bei dem Begriff ist. Bestimmung des Begriffs ist sie aber eben als
mit Anderen im Begriff vereinigt. Diese Einheit war aber der Be-
griff selbst. Sowohl Begriff als Urteil drücken also ebendasselbe,
nämlich die Verbindung der Begriffsbestimmungen aus. Man kann
nicht sagen, dass das Urteil nur eine von den im Begriff enthalte-
nen Verbindungen ausdrückt, denn die Bestimmung wird im Urteil
mit den anderen vereinigt. Alle liegen also in ihrer Verbindung im
Urteil vor, und von einer Bevorzugung der einen vor der anderen
kann man nur in der Auffassung sprechen. Nach der angegebenen
Auffassung wäre das Urteil Einheit der Einheit und Eines der in
der Einheit Verbundenen. Dies würde aber in einen unendlichen
Regress hineinleiten. Auch kann man schliesslich nicht sagen,
dass das Urteil eine Verbindung eines Begriffes vermittelst einer

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