- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
212

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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212 A. Phalen,
Es könnte scheinen, als wenn Hegel hier wirklich selbst ge-
meint hätte, dass das Auffassen in abstracto gleichwie der Wille
in demselben Sinne, wie man diese Wörter gewöhnlich nimmt,
demnach als Bewusstsein oder Formen von Bewusstsein, in der
Logik vorkämen, und dass er unter Bewusstsein nur die konkre-
teren Formen von Auffassung und Wille, von Bewusstsein in ge-
wöhnlichem Sinne, verstanden habe. Die logische Erkenntnis wird
»das Sichselbsterfassen des Begriffs»^ genannt, und ebenso wird
von Wollen und Handeln gesprochen. Mit Rücksicht auf die oben
angeführten, deutlichen Aussprüche muss man wohl aber auch
hier als Hegels Meinung annehmen, dass diese Begriffe ebenso
wie »Denken», »Wissen», »Wahrheit» in der Bedeutung der ab-
strakt logischen Grundlagen für die konkreteren Begriffe mit den-
selben Namen genommen werden. Da das Bewusstsein später in
dem subjektiven Geiste hervortritt, handelt es sich auch nicht nur
um die konkreteren Formen des Bewusstseins, wie Empfindung,
Vorstellung, Fühlen u. s. w., sondern auch um das Bewusstsein im
allgemeinen.
Charakteristisch für Hegel und, wie später gezeigt werden
wird, aus dem Erkenntnisproblem heraus verständlich, ist, dass er
die absolute Idee, die Methode, als Einheit von Auffassen und
Wollen, von theoretisch und praktisch auffasst. In der Erkenntnis
ist das Subjekt das Passive, Unwirkliche, das das Gegebene nur
auffasst. In dem Willen dagegen ist es das Aktive, das das ihm
Entgegenstehende, das an sich selbst nichtig ist, bestimmt. »Die
gesetzte Bestimmung gilt daher ebensosehr als eine nur gefundene
Voraussetzung, als ein Auffassen eines Gegebenen, worin die Tä-
tigkeit des Begriffs vielmehr nur darin besteht, negativ gegen sich
selbst zu sein, sich gegen das Vorhandene zurückzuhalten und
passiv zu machen, damit dasselbe nicht bestimmt vom Subjekte,
sondern sich, wie es in sich selbst ist, zeigen könne» ^. »In der
theoretischen Idee steht der subjektive Begriff, als das Allgemeine,
an und für sich Bestimmungslose, der objektiven Welt entgegen,
aus der er sich den bestimmten Inhalt und die Erfüllung nimmt.
In der praktischen Idee aber steht er als Wirkliches dem Wirk-
lichen gegenüber; die Gewissheit seiner selbst, die das Subjekt in
seinem An- und Fürsich-Bestimmtsein hat, ist aber eine Gewiss-
1 Log. II, S. 237, 269.
S. 270.

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