- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
214

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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214 A. Phalen,
Man könnte gegen den ganzen Versuch, zu beweisen, dass das
Erkenntnisproblem in der Logik behandelt wird, dadurch dass man
das Bewusstsein und den Bewusstseinsgegensatz als dort gegeben
nachweist, den Einwand erheben, dass etwas derartiges, um die
angegebene Aufgabe zu lösen, nicht notwendig oder auch nur
richtig ist. Das Erkenntnisproblem zu lösen heisst, wie Fichte
wenigstens in einem Gedankengange diese Aufgabe fasst, das
Bewusstsein aus dem ihm zugrunde liegenden reinen Ich, der
Subjekt-Objektivität, und seiner Tätigkeit, die mit diesem Ich
selbst eins ist, zu erklären, zu deduzieren. Soll nun Hegels Grund-
problem das erkenntnistheoretische sein, so kann nicht der Be-
griff des Bewusstseins bereits in der Logik vorhanden sein. Als
Resultat der ganzen Deduktion kann er erst in dem letzten Sta-
dium des Prozesses, im Geiste, hervortreten. Käme der Bewusst-
seinsgegensatz bereits in der Logik vor, so wäre er also bereits
in einem frühen Stadium des Prozesses hergeleitet und erklärt^
und das Erkenntnisproblem könnte nicht das Hauptproblem sein.
Ja, kommt der Begriff des Bewusstseins, wie oben zu zeigen ver-
sucht worden, schon in dem Ausgangspunkt der Logik vor, so
ist Hegels Problem überhaupt nicht das erkenntnistheoretische,
denn dann ist der Gegensatz zwischen Subjekt und Objekt bereits
als möglich vorausgesetzt, und die Aufgabe ist gar nicht die, ihn
zu erklären. Indessen schliesst auch Fighte’s oben angegebene
Aufgabe in sich, dass der Bewusstseinsgegensatz bereits in dem
Ausgangspunkt gegeben ist. Dem Bewusstsein zugrunde liegt ja
nach ihm letzthin das Sichselbstsetzen des reinen Ichs und das
Setzen eines Nicht-Ich durch das reine Ich. Mit dem Setzen des
Nicht-Ich ist die Aufgabe gegeben : ein x zu finden, das das Nicht-
Ich denkbar macht, ohne dass die Einheit des Ichs damit aufge-
hoben wird. Auf diese Weise soll der zweite Grundsatz aus dem
ersten hergeleitet werden, und damit wäre das Bewusstsein seiner
Möglichkeit nach erklärt. Der Gegensatz, den es zu erklären gilt,
und der auch derjenige ist, der sich in dem Bewusstsein wieder-
findet und bewirkt, dass dieses einer Erklärung bedarf, ist somit
bereits in dem Ausgangspunkt vorhanden. Das, was hergeleitet
werden soll, ist also schon in dem Ausgangspunkt gegeben und
tritt in dem Prozess nicht erst damit hervor, dass seine Möglich-
keit nachgewiesen ist. Hierüber indessen später mehr. Auch nach
dem Fichteschen Gedankengange ist also in dem Prozess, der eine
Lösung des Erkenntnisgegensatzes ist, dieser letztere bereits in dem

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