- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
218

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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218 A. Phalen,
dem Begriff Auffassen abstrahieren, dann aber bleibt ja nichts
übrig. Der Begriff Auffassen als der Begriff eben der Beziehung
selbst auf das Aufgefasste muss ganz dasselbe sein wie Auffassen
von etwas. Davon abstrahieren, dass es Auffassen von etwas ist,
lieisst daher davon abstrahieren, dass es Auffassen ist. Man kann
also nicht dadurch, dass man bei dem Auffassen von etwas von
dem »von etwas» abstrahiert, einen abstrakteren Subjektsbegriff,
das logische Denken, zurückbehalten, denn nach einer solchen Ab-
straktion bleibt nichts zurück. In Wirklichkeit denkt ja auch
Fichte und, wie gezeigt worden ist, im Grunde auch Hegel die
Sache so, dass, wenn man von dem Auffassen von etwas das Et-
was, das Objekt, wegdenkt, man ein Subjekt übrigbehält, das sein
eigenes Objekt ist, d. h. man behält Auffassen von etwas übrig,
wobei aber »etwas» eins mit dem Auffassen sein soll. Aus dem
oben Gesagten geht hervor, dass dies bedeutet, dass man das Auf-
fassen sowohl zurückbehält als nicht zurückbehält, oder genauer,
dass in dem Resultat der Abstraktion der Gegensatz übrigbleibt,
zugleich aber in diesem Resultat sowohl bejaht als verneint wird.
Ausserdem sei daran erinnert, dass dies, dass ein Begriff als
Moment eines späteren Begriffes nach Hegel in einer neuen Form
hervortreten soll, nur bedeuten kann, dass es nur in Einheit mit
seinem Gegensatz ist. Ein neuer Begriff, etwas anderes als eben
der Begriff der Einheit der Entgegengesetzten, ist damit nicht ge-
geben. Man hat nicht, wie jedoch Hegel meint, einen neuen Be-
griff erhalten, in welchem die Entgegengesetzten eins sind, son-
dern man hat nur den abstrakten Begriff von Einheit in den Ent-
gegengesetzten. Werden die Entgegengesetzten z. B. in dem Be-
griff A als vereinigt bezeichnet, so ist nicht A etwas, was zur
Bestimmung hat, Einheit der Entgegengesetzten zu sein, sondern
es ist der Begriff selbst der Einheit der Entgegengesetzten, nur
eine andere Benennung hierfür. Sollen nun das logische Denken
und die Natur Momente des Bewusstseins und als solche Auffas-
sen und Aufgefasstes sein, so sind also hierdurch keine neuen
Begriffe hinzugekommen, sondern das im Bewusstsein Auffassende
ist das logische Denken, das als eins mit der Natur auch das lo-
gische Denken nicht sein soll, und das im Bewusstsein Aufge-
fasste ist die Natur, die als eins mit der logischen Idee auch die
Natur nicht ist. Als verschiedene Momente des Bewusstseins sind
sie dann indessen eben das logische Denken und die Natur. Diese
sind demnach ganz dasselbe wie Subjekt und Objekt im Bewusst-

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