- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
221

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 221
sein, sondern eine abstrakt logische Kategorie, die jedem und nicht
nur dem individuellen Bewusstsein zugrunde liegt. Der Erkenntnis-
gegenstand ist demnach in der Logik gar nicht das Bewusstsein
überhaupt, und auch nicht in der Naturphilosophie. Die Erkennt-
nis kann also ihre Objektivität nicht durch ein Bewusstsein über-
haupt erhalten, der Begriff des Erkenntnisobjekts kann nicht der
Begriff der Bewusstseinseinheit überhaupt sein.
Diesem Gedankengange Hegels gemäss sollte nun auch das
Erkenntnisproblem erst hier in und mit dem Geiste hervortreten. Der
subjektive Geist ist das allgemeine Bewusstseinssubjekt, das Be-
wusstsein überhaupt. Wir betrachten indessen zuerst die Ent-
wicklung innerhalb des subjektiven Geistes, wo Hegel selbst einem
Gedtgikengange gemäss den Bewusstseinsgegensatz zu behandeln
und zu lösen vermeint. — Die Natur, das körperlich einzelne
»Aussersichseiende», geht in der Seele in unmittelbare konkrete
Totalität über, die als unmittelbar noch einfache Allgemeinheit ist.
Die Momente dieser Entwicklung werden durch die verschiedene
Stellung der Seele zum Körper bestimmt. Sie ist zuerst in un-
mittelbarer Einheit mit dem Körperlichen natürliche Seele. Als
individuell tritt sie in Verhältnis hierzu und ist als Bestimmtheit
desselben abstrakt für sich fühlende Seele. Schliesslich hat sie die
Körperlichkeit durchdrungen, sie sich zu eigen gemacht und be-
zieht sich in dieser auf sich selbst. So ist sie wirkliche Seele.
— Man sieht, dass es immer dieselben abstrakten Kategorien sind,
die die Entwicklung bestimmen, obwohl Hegel in sie auch und
rein willkürlich gewisse von aussen her geholte konkrete Vor-
stellungen hineindenkt. — Als sich auf sich beziehend und somit
als Fürsichsein unterscheidet sich die Seele aber von ihrem unmit-
telbaren Sein und stellt sich dieses als Körperlichkeit entgegen. Indem
die Seele also die natürliche Totalität ihrer Bestimmungen als ein
Objekt, eine für sie äussere Welt, von sich ausschliesst und sich
darauf bezieht, so dass sie dabei auch unmittelbar in sich reflek-
tiert ist, ist sie Bewusstsein.^ »Das Bewusstsein macht die Stufe der
Reflexion oder des Verhältnisses des Geistes, seiner als Erscheinung,
aus. Ich ist die unendliche Beziehung des Geistes auf sich, aber
als subjektive, als Gewissheit seiner selbst; die unmittelbare Iden-
tität der natürlichen Seele ist zu dieser reinen ideellen Identität
mit sich erhoben, der Inhalt von jener ist für diese für sich sei-
’ Enzykl., S. 401 u. 433.
2 S. 434, 435.

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