- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
224

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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224 A. Phalen,
der erst in dem Resultat der Entwicklung gelöst wird, und dessen
Einheit eben dieses Resultat ist, niuss der Grundgegensatz im Sy-
stem sein. Der Erkenntnisgegensatz ist demnach der Grundgegen-
satz im System und das Erkenntnisproblem sein Hauptproblem.
Zunächst wird jedoch die Lösung hiervon als Ziel schon für die
Entwicklung des Bewusstseins bestimmt. »Das Ziel des Geistes als
Bewusstsein ist, diese seine Erscheinung mit seinem Wesen iden-
tisch zu machen, die Gewissheit seiner selbst zur Wahrheit zu er-
heben. Die Existenz, die er im Bewusstsein hat, hat darin ihre
Endlichkeit, dass sie die formelle Beziehung auf sich, nur Gewiss-
heit ist; weil das Objekt nur abstrakt als das Seinige bestimmt
oder er in demselben nur in sich als abstraktes Ich reflektiert ist,
so hat diese Existenz noch einen Inhalt, der nicht als der seinige
ist.»^ Man sollte also erwarten, dass der Erkenntnisgegensatz schon
durch die Entwicklung des Bewusstseins, durch die Entwicklung
in der Phänomenologie als dem zweiten Stadium des subjektiven
Geistes gelöst würde, und das Erkenntnisproblem demnach nur
ein untergeordnetes Problem wäre, das der Geist in einer gewissen
Periode seiner Entwicklung als ein blosses Moment seines Haupt-
problems löste. Das geschieht indessen nicht. Das Bewusstsein
entwickelt sich von Bewusstsein überhaupt, dessen Gegenstand
Gegenstand als solcher ist, zu Selbstbewusstsein, »dass der Geist
den Inhalt des Gegenstandes als sich selbst, und sich selbst als an
und für sich bestimmt anschaut; — — —.» Damit ist es »Ver-
nunft, der Begriff des Geistes.»^ Hiermit ist jedoch nur der Be-
griff des Geistes (im engeren Sinne) gewonnen, nicht dessen Be-
griff als eins mit dessen Wirklichkeit. Zwar soll nun der Geist
nicht durch einen Inhalt eingeschränkt sein, in Verhältnis zu die-
sem stehn als zu einem Gegenstande, es zeigt sich aber, dass dies
nur bedeutet, dass sein Gegenstand nicht materiell ist. » ;
der Geist ist selbst dies, über die Natur und natürliche Bestimmt-
heit wie über die Verwickelung mit einem äusserlichen Gegenstande,
d. i. über das Materielle überhaupt erhoben zu sein; — — — .»
Dagegen hat der Geist doch einen Gegenstand in dem Sinne, dass
er etwas auffasst. »Die Seele ist endlich, insofern sie unmittelbar
oder von Natur bestimmt ist; das Bewusstsein, insofern es einen
Gegenstand hat; der Geist, insofern er zwar nicht mehr einen Ge-
genstand, aber eine Bestimmtheit in seinem Wissen hat, nämlich

S. 438.
2 S. 439.

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