- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
229

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 229
deuten, geht aus dem Gesagten hervor. Dass der objektive Geist
sowohl als Gegensatz wie als nähere Bestimmung des subjektiven
betrachtet werden kann, liegt in dem allgemeinen Charakter der
Methode. Das Eine hebt für Hegel nicht das Andere auf.
Die Einheit des subjektiven und des objektiven Geistes ist der
absolute Geist, das letzte, alle Gegensätze umspannende Ganze.
Hier muss nun besonders hervortreten^ was der Grundgegensatz
im System ist. Wir betrachten den absoluten Geist besonders so,
wie er in der Religionsphilosophie, aber auch in der Geschichte
der Philosophie dargestellt wird. In der Religion sind alle Gegen-
sätze aufgelöst. »Zunächst ist im allgemeinen zu erinnern, welchen
Gegenstand wir in der Religionsphilosophie vor uns haben. Dieser
Gegenstand ist der höchste absolute, diejenige Region, worin alle
Rätsel der Welt gelöst, alle Widersprüche des tiefer sinnenden
Gedankens enthüllt sind, alle Schmerzen des Gefühls verstummen,
die Region der ewigen Wahrheit, der ewigen Ruhe.»’ Die Re-
ligion wird als absolutes Selbstbewusstsein gefasst. »Wir können
allerdings unterscheiden, und dies ist ein wesentlicher Unterschied
in der ganzen Rehgionslehre : einerseits subjektives Bewusstsein
und andererseits Gott als Gegenstand. Zugleich wird gesagt, es
sei eine wesentliche Beziehung zwischen beiden, und diese un-
zertrennliche Beziehung der Rehgion sei es, worauf es ankomme,
nicht auf das, was man von Gott meine, sich einfallen lasse.
»^
»Wird das Subjekt für sich betrachtet, so wird es im endlichen
Wissen, im Wissen von Endlichem betrachtet. Ebenso wird auch
behauptet, man solle Gott andererseits nicht für sich selbst be-
trachten, man wisse von Gott nur in Beziehung auf das Bewusst-
sein. Diese Einheit und Unzertrenntheit setzt selbst voraus und
enthält das, was in der Identität ausgesprochen ist, es ist eben
darin diese gefürchtete Identität enthalten.»^ »— — — so ist
genug hier zu bemerken, dass es nicht zweierlei Vernunft und
nicht zweierlei Geist geben kann, nicht eine göttliche Vernunft und
eine menschliche, nicht einen göttlichen Geist und einen mensch-
lichen, die schlechthin verschieden wären. Die menschliche Ver-
nunft, das Bewusstsein seines Wesens ist Vernunft überhaupt, das
Göttliche im Menschen und der Geist, insofern er Geist Gottes ist,
ist nicht ein Geist jenseits der Sterne, jenseits der Welt, sondern
1 Phil, der ReL, I, S. 3.
2 S. 13.
3 S. 14.

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