- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
235

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 235
aufgehoben wird^ so bedeutet das, dass er der Gegensatz selbst
in den spezielleren Gegensätzen ist, und dass erst mit ihm diese
gelöst werden. Er ist für Hegel sowohl der Gegensatz in abstracto
als auch die konkreteste Form von Gegensatz. Er ist der Gegen-
satz in abstracto, denn der Gegensatz, in und durch welchen je-
der spezielle Gegensatz gelöst ist, ist der allgemeine Gegensatz.
Da alle Gegensätze erst in und mit ihm gelöst sind, da er der
letzte Gegensatz ist, der erst in und mit dem Resultat gelöst wird,
so bedeutet das also, dass er der allgemeine Gegensatz, der Ge-
gensatz in abstracto ist. Andererseits aber sind spätere Gegen-
sätze im System konkretere Formen von vorhergehenden. Der
Gegensatz in abstracto ist dann der zwischen Sein und Nichts,
und der konkreteste von allen ist der, der erst in dem Resultat,
der Philosophie, aufgehoben ist, und dies war der Erkenntnisge-
gensatz. Jedenfalls ist dann jedoch der Grundgegensatz, dessen
Lösung das ganze System sein soll, der zwischen Subjekt und Ob-
jekt im Bewusstsein.
Man könnte möglicherweise meinen, dass der Gegensatz, um
den es sich in dem absoluten Geiste handelt, nur der konkreteste,
bestimmteste und damit schärfste Gegensatz sein kann, dass aber
der abstrakte Gegensatz und letzthin der zwischen Sein und Nichts
doch erst mit der Lösung des letzten Gegensatzes gelöst werden
kann. Nur in dem, was Einheit des letzten, konkretesten Gegen-
satzes ist, ist der abstrakte gelöst. Den Gegensatz lösen heisst ja
indessen nach Hegel die Entgegengesetzten als in ihrer Differenz
zusammenfallend nachweisen. Die abstrakt Entgegengesetzten sind
demnach in dem Begriff ihrer Identität vereinigt, und wenn auch
diese Identität in der konkretesten Einheit gedacht ist, so ist es
ja nicht diese als solche, sondern ein anderer Begriff, der gedacht
werden kann, ohne dass die konkrete Einheit darin gedacht wird,
und der die Einheit der abstrakt Entgegengesetzten ist. Anderer-
seits ist es klar, dass, da die Einheit der abstrakt Entgegengesetzten
gemäss der Methode selbst entgegengesetzt sein muss, sie selbst
nicht die Lösung des abstrakten Gegensatzes ist. Dies kann
nur das, was selbst nicht entgegengesetzt ist, die Totalität, sein.
Hiermit ist dann indessen zugleich gesagt, dass die Totalität
nur die Identität der abstrakt Entgegengesetzten ist, und der ab-
strakte Gegensatz ist der zwischen dem Bewusstseinssubjekt und
1 Log. II, S. 339.

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