- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
257

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 257
hören würden.»* Etwas denken heisst also doch stets es auf
den Gedanken: Ich denke, beziehen. Dies ist auch deshalb not-
wendig, weil das Denken aktiv ist und selbst sich sein Objekt
giebt. Das Objekt kann da nicht etwas Äusseres, sondern muss
das Denken selbst sein. Da aber in jede Erkenntnis Denken ein-
geht, so ist also jede Erkenntnis ein Selbstbewusstsein. Übrigens
muss, wenn überhaupt ein Selbstbewusstsein angenommen wird,
jedes Bewusstsein, jede Auffassung, ein Selbstbewusstsein sein.
Fallen in einer Auffassung Subjekt und Objekt zusammen, so ist
damit auch gegeben, dass das Subjekt als solches eins mit dem
Objekt ist. Jede Auffassung ist also ein Selbstbewusstsein, und
in demselben wird nichts anderes als das Auffassende aufgefasst.
Da aber die Auffassung eines von dem Subjekt Unabhängigen
notwendig angenommen werden muss, da das Aufgefasste als sol-
ches nicht auffassend sein kann, so erhebt sich gezwungenermas-
sen die Frage, wie die Auffassung eines von dem Subjekt Unab-
hängigen möglich ist, und diese Auffassung muss den Voraus-
setzungen gemäss so gedacht werden, dass das Erkenntnisvermö-
gen darin selbst sich seinen Gegenstand giebt. Die Frage ist daher
dieselbe wie die nach der Möglichkeit apriorischer Synthese.
Dass wirklich die Frage nach der Möglichkeit apriorischer
Synthese mit der Frage nach der Möglichkeit, etwas von dem Sub-
jekt Unabhängiges aufzufassen, zusammenfällt, geht auch daraus
hervor, dass der Begriff des Objekts später selbst als der Begriff
apriorischer Synthese bestimmt wird. »Die transszendentale Ein-
heit der Apperzeption ist diejenige, durch welche alles in einer
Anschauung gegebene Mannigfaltige in einen Begriff vom Objekt
vereinigt wird.» Und diese Einheit wird dann bezeichnet als »die
reine Synthesis des Verstandes, welche a priori der empirischen
zum Grunde liegt. »^
Das Problem tritt, wie oben erwähnt worden, klar in der
Analytik in der transzendentalen Deduktion der Kategorien hervor,
wo es gilt zu zeigen, »wie nämlich subjektive Bedingungen des
Denkens sollten objektive Gültigkeit haben, d. i. Bedingungen der
Möglichkeit aller Erkenntnis der Gegenstände abgeben; .»
Die Erkenntnis von Gegenständen soll demnach erklärt werden,
und sie wird aus subjektiven Bedingungen erklärt. Erklären, wie
» S. 140, 141.
* S. 146.
PhaUn: Das Erkenntnisproblem etc. 17

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