- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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25R A. Phalen,
dies möglich ist, heisst ja auch die Möglichkeit einer Erkenntnis
von Gegenständen, eines von dem Subjekt Unabhängigen, er-
klären, und zwar es aus dem Erkenntnisvermögen erklären. Er-
klären, wie das Erkenntnisvermögen allein Erkenntnis von Gegen-
ständen ermöglichen kann, heisst aus dem Erkenntnisvermögen die
Möglichkeit einer Erkenntnis von Gegenständen und damit eines
von dem Erkenntnisvermögen Unabhängigen erklären.
Auf Guttmann’s Standpunkt möchte man vielleicht einwenden,
dass, wenn der Begriff der apriorischen Synthese mit dem des
Objekts zusam.menfällt, Kants Aufgabe nicht die ist, die Möglich-
keit einer Erkenntnis in der Bedeutung von Auffassung, Bewusst-
sein von dem Objekt, sondern die Möglichkeit des Objekts selbst
zu erklären, und dies bedeutet die Aufgabe, den Objektsbegriff zu
analysieren. »Die Analyse des Objektsbegriffs ist somit die eigent-
Uche Methode der Kantischen Erkenntniskritik. In dieser Methode
stimmen die beiden Werke, die Kants Erkenntnislehre enthalten,
die Kritik der reinen Vernunft und die Prolegomena, überein und
unterscheiden sich nur durch ihre äussere Darstellungsweise. Auch
die Kritik der reinen Vernunft ist trotz ihrer von Kant selbst her-
vorgehobenen synthetischen Darstellungsform ihrem Gedankengange
nach analytisch. Die Elemente der Erkenntnis, von denen sie äus-
serlich ausgeht, sind logisch durch die Analyse des Wirklichkeits-
begriffs gewonnen.»^ Dass Kants Methode wesentlich analytisch
ist, dem stimmen wir bei. Der oben dargelegten Auffassung ge-
mäss will er durch eine Analyse des Erkenntnisvermögens die
Möglichkeit für dieses aufzeigen, durch sich selbst ein Objekt zu
erfassen. Noch mehr stimmen wir Guttmann’s Auffassung, dass
jede Methode logischer Forschung notwendigerweise Analyse ist,^
und seiner wiederholten Kritik konstruierender Deduktionen bei,
in Übereinstimmung mit der oben dargelegten Auffassung von
Kant müssen wir jedoch behaupten, dass in seine Methode doch
auch ein synthetisches, konstruierendes Element eingeht. Soweit
er aus dem Erkenntnisvermögen das Objekt erklären will, wird
seine Deduktion eine Konstruktion, erhält sie synthetischen Cha-
rakter, indem sie aus dem Erkenntnisvermögen etwas herleiten
will, was nicht darin enthalten ist. Analytisch wird sie, soweit
Kant selbst die Einheit der Apperzeption mit der des Objekts
identifiziert, hidessen bestreitet Guttmann, dass Kant seine Ana-
’ Kants Begr. der obj. Erk., S 17.
2 S. 155.

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