- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
260

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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260 A. Phalen,
deutlichsten Ausdruck findet die Identität der logischen Erfahrungs-
einheit mit der Einheit des denkenden Bewusstseins in dem Begriff
der transzendentalen oder produktiven Einbildungskraft, .»^
Die Richtigkeit dieser Auffassung von Kant findet dann Guttmann
bestätigt durch eine Untersuchung der Darstellung auch in der
zweiten Auflage der Kritik. Ist es nun indessen so, und wir stim-
men dem vollkommen bei, dass für Kant die Einheit des Bewusstseins
mit der des Objekts zusammenfällt, so ist unsere oben dargelegte
Auffassung von Kants Problem richtig. Eine Analyse des Bewusst-
seins, die darin gipfelt, dass die Einheit desselben eins ist mit der
des Objekts und umgekehrt, ist dasselbe wie eine Erklärung, wie
etwas von dem Bewusstsein Unabhängiges möglich ist oder gewusst
werden kann. Soll das Objekt aus dem Subjekt erklärt werden,
so setzt man voraus, dass es ein Problem ist, wie es überhaupt
etwas von dem Bewusstsein Unabhängiges geben kann. Dies ist
aber nur dann ein Problem, wenn man meint, dass das, was auf-
gefasst wird, von dem Bewusstsein abhängig ist. Das Problem
also, das Kant durch die Analyse des Erkenntnisvermögens wie
auch des Erkenntnisgegenstandes lösen will, ist dann das, wie
Auffassung eines von dem Subjekt Unabhängigen möglich ist.
Auch Guttmann fasst das Problem, das Kant in der trans-
zendentalen Deduktion lösen will, als das auf, wie Objektivität der
Erkenntnis möglich ist, wie eine von unserer Willkür unabhängige
Ordnung in der Vorstellungsverbindung möglich ist. »Wenn wir
trotzdem einen bestimmten Zusammenhang unserer Empfindungen
als den allein notwendigen und sachlich berechtigten ansehen,
wenn wir ihm einen von unserer Willkür unabhängigen Bestand
zuschreiben, so muss dieses unser Urteil einer logischen Recht-
fertigung fähig sein. Wie vermögen wir die objektive Geltung der
von uns vollzogenen Wahrnehmungsverknüpfung zu begründen?»*
Dies könnte als eine nur analytische Aufgabe erscheinen, die näm-
lich, den Begriff der objektiven Giltigkeit der Wahrnehmungsver-
knüpfung zu analysieren. In der Frage wird aber die Wahrneh-
mungsverknüpfung als solche als etwas Subjektives, dem Subjekt
Angehöriges aufgefasst. Dieses Subjektive muss nun, um objektive
Erkenntnis zu sein, von etwas von ihm Unabhängigem bestimmt
sein. Das Subjektive muss das in derselben Auffassung Objektive
sein, muss mit etwas von ihm Unabhängigem übereinstimmen.
1 S. 42.
^ S. 34.

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