- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
278

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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278 A. Phalen,
selbsttätig nicht als eine tätige Substanz, ein tätiges Etwas, son-
dern nur als reine Tätigkeit aufgefasst werden kann. Das Auffas-
sende als tätig, aktiv, ist daher die Tätigkeit, das Hervorbringen
selbst. In dem Erkenntnisverhältnis, darin, dass das Subjekt das
Objekt auffasst, ist dann gedacht, dass es dasselbe hervorbringt.
Man könnte möglicherweise sagen, dass das Verhältnis von
Abhängigkeit und Unabhängigkeit zwar den Begriff Aktivität, Her-
vorbringen, enthält, dass dieser aber nicht zeitlich gefasst zu wer-
den braucht. Die Aktivität ist, hat man gesagt, das Vernünftige,
Unsinnliche, in der Kausalität der notwendige Zusammenhang, der
als solcher nicht zeitlicher Zusammenhang ist. Indessen wird die
Passivität nicht als vernünftig gefasst. Das Passive als das Beein-
flusste ist sinnlich, zeitlich. Nun setzt ja indessen das Aktive das
Passive, das Tätige ein Material voraus. Ist dieses nun aber
in einer gewissen Bestimmtheit eben als passiv, beeinflusst, sinn-
liche Wirkung, so ist das Aktive auch sinnliche Ursache. Die
Passivität aufheben und doch den Begriff der Aktivität dadurch
behalten, dass man das Aktive als sein eigenes Material annimmt,
ist widersinnig, da damit eine Differenz zugleich angenommen und
verneint ist. — Ferner verhält es sich aber wohl so, dass in dem
zeitlichen Zusammenhang, dem Vor-Nach, nicht ein Zusammen-
hang in abstracto unterschieden werden kann, der näher als zeit-
licher Zusammenhang bestimmt wird. Es sollte ja hier ein objek-
tiver Zusammenhang sein, durch welche Begriffe aber sollte hier
der Zusammenhang der Relationsglieder ausgedrückt werden, wenn
nicht durch Vor und Nach? Zu sagen, dass die Relation des Ei-
nen zu dem Anderen nur durch »verbunden» ausgedrückt wird,
ist, wenn es die Relation in der Zeitrelation sein soll, unmöglich.
Damit wäre die Relation doppelt, das eine Relationsglied wäre
auch das Andere. — Schliesslich ist eine unsinnliche Verbindung
nur eine Verbindung, die nicht sinnlich ist. Wenn aber keine an-
dere positive Bestimmung als sinnlich, zeitlich, angegeben wird,
so bedeutet die Annahme einer unsinnlichen Verbindung, dass die
Verbindung überhaupt nicht sinnlich ist, dass die Verbindung über-
haupt existiert, ohne mit der Zeit verknüpft zu sein. Nun giebt
es ja aber zeitliche Verbindung, und die Verbindung überhaupt
ist demnach doch in der Zeitverbindung mit der Zeit verknüpft.
Es handelt sich hier aber nicht um verschiedene Fälle, so dass es
in dem einen Falle eine Verbindung, in dem anderen eine andere
wäre, sondern die Verbindung überhaupt soll sowohl mit der Zeit
verknüpft sein als nicht verknüpft sein, was widersprechend ist.

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