- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
283

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 283
Ursache, in ihrer Relation zur Ursache ist. Durch den Blitz ist das
Haus angezündet worden, oder durch die Hitze ist das Gras braun
geworden. Das Gras ist durch die Kausalrelation zur Hitze braun.
Durch die Kausalrelation zur Hitze kann indessen das Gras nur
die Wirkung der Hitze sein. Die Bestimmtheit, die etwas durch
die Kausalrelation hat, ist nur die, Ursache oder Wirkuug zu sein^
und das ist eine tautologische Aussage. Nicht dadurch, dass sie
in Kausalrelation überhaupt zur Hitze steht, ist die Braunheit des
Grases die Wirkung, sondern dadurch, dass sie in Kausalrelation
zur Hitze als Ursache steht. Nur dadurch, dass sie die Wirkung
ist, ist sie also Wirkung. Die Aussage ist tautologisch, sinnlos.
Wollte man sagen, dass das Gras durch seine Kausalrelation zur
Hitze seine Bestimmtheit als braun besässe, so würde das, was
Glied in der Kausalrelation ist, nämlich die Braunheit des Grases,
selbst die Bestimmtheit sein, die etwas in der Kausalrelation er-
hält. Es ist nicht das Gras, das hier als Wirkung im Verhältnis
zur Hitze ausgesagt worden ist, sondern seine Braunheit. Sollte
die Braunheit ihre Bestimmtheit nun durch die Relation erhalten,
so wäre nichts da, was in Relation stände und in der Relation
eine gewisse Bestimmtheit erhielte. Sagen, dass das Gras durch
die Hitze braun wird, oder dass es in Relation zur Hitze braun
wird, bedeutet nur, dass die Hitze Ursache der Braunheit des Gra-
ses als Wirkung ist. — Dasselbe gilt nun von der Bestimmtheit
des Aufgefassten in Relation zu dem Auffassenden. Wird ein
grünes Blatt aufgefasst, so ist das grüne Blatt in Relation zu dem
Subjekt aufgefasst. Da es indessen, wie oben erwähnt, unmöglich
ist, bei dem Bewusstsein oder in der Auffassung einen allgemeine-
ren Begriff einer Relation zu unterscheiden, so bedeutet dies nur,
dass das grüne Blatt aufgefasst ist. Zu sagen, dass es diese Be-
stimmtheit in Relation zu dem Subjekt hat, hat keinen Sinn. Das
einzige, was gesagt werden kann, ist, dass etwas das grüne Blatt
auffasst. Zu sagen, dass der Erkenntnisgegenstand als aufgefasst
von dem Subjekt abhängig ist, bedeutet demnach ganz dasselbe,
wie dass der Erkenntnisgegenstand das von dem Subjekt Aufge-
fasste ist, eine Worterklärung. Sagt man, dass er als solcher von
dem Subjekt abhängig ist, und glaubt man damit etwas über das
Vorhergehende hinaus gesagt zu haben, so ist das sinnlos. Sol-
chenfalls ist aber die Auffassung nicht darauf beschränkt, Auffas-
sung nur von etwas Bestimmtem zu sein. Soll nämlich das Auf-
gefasste dadurch, dass es als aufgefasst von dem Subjekt abhängig

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