- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
284

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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284 A. Phalen,
ist, nur etwas Bestimmtes sein, so mnss, dass es von dem Subjekt
abhängig ist, etwas anderes bedeuten, als dass es aufgefasst ist,
was widersinnig war. — Ferner ist es auch unmöghch, aufgefasst
als eine Bestimmung bei dem grünen Blatte aufzufassen. Wenig-
stens kann es nicht Bestimmung bei dem Aufgefassten in dem-
selben Sinne sein, wie z. B. Figur Bestimmung bei Quadrat ist.
In solchem Falle könnte ja nämlich das Aufgefasste, hier das grüne
Blatt, nicht aufgefasst werden, ohne mit seinem Charakter als auf-
gefasst aufgefasst zu werden. Dass aber das grüne Blatt aufgefasst
ist, und dass es von dem Subjekt aufgefasst ist, ist dieselbe Sache.
Jede Auffassung ist damit ein Selbstbewusstsein. — Ferner wäre
aufgefasst eine Bestimmung, die jedem Begriff beigelegt werden
könnte. Jeder Begriff kann aufgefasst werden^ wenn er es auch
jetzt nicht ist oder gewesen ist. Aufgefasst wäre demnach eine
zeitliche Bestimmung, die nur dem Zeitlichen zukommen könnte.
Man kann nicht sagen, dass dies nur für die Bestimmung von
einem besonderen Subjekt reflektiert gilt. Wäre »von dem Subjekt
überhaupt aufgefasst» eine unzeitliche Bestimmung bei jedem Be-
griff, so könnte man nicht sagen, dass etwas von diesem Subjekt
nur aufgefasst werden könnte, es wäre notwendigerweise aufgefasst.
Solchenfalls fasste es aber auch notwendigerweise sich als in die-
ser Auffassung sich auffassend auf, was widersinnig ist. Wäre
nun aber aufgefasst eine Bestimmung in gewöhnlichem Sinne, so
würde alles, was aufgefasst wird, zeitlich sein. Die Zeit selbst
würde also, da sie aufgefasst und nicht aufgefasst werden kann,
veränderlich, zeitlich sein, was widersinnig ist.
Dass die Frage, wie ein von dem Subjekt Unabhängiges auf-
gefasst werden kann, dieselbe ist wie die Frage, wie etwas An-
deres als das Subjekt aufgefasst werden kann, ist oben gezeigt
worden. Umgekehrt aber ist die Frage, wie etwas Anderes als das
Subjekt aufgefasst werden kann, auch die Frage, wie ein von dem
Subjekt Unabhängiges aufgefasst werden kann. Wird nämlich
vorausgesetzt, dass das Subjekt nur sich auffasst, so muss es in dem
Aufgefassten von sich verschieden sein. Dieses ist dann, wie oben
nachgewiesen, als in dem Subjekt enthalten, zugleich aber dem-
selben nachfolgend gedacht. Damit ist es als von dem Subjekt
abhängig gedacht. Da es nun andererseits nicht als das Subjekt
gedacht werden kann, und daher gefragt wurde, wie etwas An-
deres als das Subjekt aufgefasst werden kann, so ist dies gleich-
bedeutend mit der Frage, wie ein von dem Subjekt Unabhängiges
aufgefasst werden kann.

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