- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
287

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 287
ständigkeit mit dem Erkenntnissubjekt selbst zusammenfiel. Der
Inhalt war dann das durch die Einwirkung des Dinges an sich auf
das Erkenntnissubjekt Gegebene. Da das Ding an sich hier als
das Aktive gedacht wird, und da das Hervorgebrachte als eins
mit dem Hervorbringenden gedacht werden muss, so ist also der
Erkenntnisinhalt dasselbe wie das Ding an sich. Sagen, dass He-
gel den Kantischen Unterschied zwischen Form und Inhalt der
Erkenntnis aufgehoben habe, heisst also sagen, dass er den Unter-
schied zwischen dem Subjekt und dem Ding an sich aufgehoben,
und dass er demnach, da die Erkenntnis für ihn Identität von
Subjekt und Objekt ist, Erkenntnis des Dinges an sich angenom-
men habe. Dass das Verhältnis dasselbe ist, auch wenn man un-
ter der Form nicht das Erkenntnissubjekt und das zu diesem Ge-
hörige, sondern das Logische, das von dem unlogischen Material
gilt, verstehen will, wird später gezeigt werden.
V. Das erkenntnistheoretische und das metaphysisch-
kosmologische Problem.
Als Hegels Problem kann aber auch, wie sich oben ergab,
das bezeichnet werden, die Möglichkeit einer Differenz zu erklären.
Dieses war das ScuELLiNG’sche Problem, das nach Hegel von Sghel-
LiNG nie gelöst wurde, da dieser nach Hegel nie über die Auf-
fassung des Absoluten als einer reinen, undifferenzierten Einheit,
einer unbeweglichen Substanz, hinausgelangte. Es lässt sich je-
doch zeigen, dass das erkenntnistheoretische Problem auch eben
diese Frage in sich schliesst. Fragt man, wie etwas Anderes als
das Subjekt aufgefasst werden kann, so wird in der Frage vor-
ausgesetzt, dass die Auffassung ihrem Begriffe nach eine Auffas-
sung von sich ist, zugleich damit dass sie Auffassung von An-
derem als sich sein muss. Fasst aber das Subjekt nur sich auf,
so kann es in der Auffassung von sich nicht Anderes auffassen.
Wird das Subjekt gedacht, so wird also darin nichts gedacht,
was Anderes als das Subjekt ist. Solchenfalls aber muss das
Subjekt vollkommen undifferenziert, einfach sein. Könnten in
dem Subjekt Momente oder Bestimmungen unterschieden wer-
den, so wären ja diese doch nicht dasselbe wie das Subjekt,
und es gäbe eine Auffassung von etwas, das nicht Subjekt wäre.
Da also in der Frage, wie das Subjekt etwas Anderes als sich

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