- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
300

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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300 A. Phalen,
muss, wenn ein Fortgang möglich sein soll, ein neuer Begriff unter-
schieden sein. Das aber, was anders als das Nichts ist, ist Sein,
und das, was Sein ist, ist dasselbe wie das Sein. Der neue Be-
griff, der bei dem Nichts unterschieden wird, kann demnach nur
das Sein sein. Das Nichts aber ist gleichwie das Sein die reine
Unbestimmtheit, das, was nur anders als das rein Unbestimmte
ist, hat hierdurch keine Bestimmtheit erhalten. Bei dem Nichts
kann somit nur das Sein unterschieden werden. Das Nichts ist
dasselbe wie das Sein. Dieses, dass das Nichts dasselbe wie Sein
ist, bedeutet nicht dasselbe, wie dass Sein dasselbe ist wie das
Nichts. Wenn A unbestimmt gedacht ist, so dass es mit B zu-
sammengeht, so ist damit nicht gegeben, dass B ebenso unbestimmt
gedacht ist, so dass es mit A zusammengeht. Verhält es sich so,
dass A dasselbe wie B ist, so verhält es sich zwar so, dass dies
dasselbe ist, wie dass B dasselbe wie A ist, ist aber A auch von
B verschieden, so ist es nicht dasselbe, zu sagen, dass es in A’s
Bestimmtheit liegt,, dasselbe wie B zu sein, wie zu sagen, dass es
in B’s Bestimmtheit liegt, dasselbe wie A zu sein. A mit B zu
identifizieren, ist dann nicht dasselbe wie B mit A zu identifizieren,
während es zugleich natürlich doch es sein soll. Wenn A und B
identisch sind, so ist A dasselbe wie B und B dasselbe wie A.
Ist nun dies nicht dasselbe, sofern nämlich A und B auch ver-
schieden sind, so muss, damit A und B vereinigt sein sollen, so-
wohl gezeigt werden, dass A dasselbe ist wie B, wie dass B das-
selbe ist wie A. Dann ist aber auch nicht der Nachweis geführt,
dass A dasselbe wie B ist, sofern nicht zugleich gezeigt ist, dass
B dasselbe ist wie A. Indem B aus A hergeleitet wird, muss A
aus B hergeleitet werden. Daher betont Hegel die Notwendigkeit
eines doppelten Überganges. »Dass die Totalität gesetzt sei, dazu
gehört der gedoppelte Übergang, nicht nur der der einen Bestimmt-
heit in ihre andere, sondern ebenso der Übergang dieser andern,
ihr Rückgang, in die erste. Durch den ersten ist nur erst an sich
die Identität beider vorhanden; — die, Qualität ist in der Quanti-
tät enthalten, die aber damit noch eine einseitige Bestimmtheit ist.
Dass diese umgekehrt ebenso in der ersten enthalten, sie ebenso
nur als aufgehobene ist, ergiebt sich im zweiten Übergang, — der
Rückkehr in das Erste; diese Bemerkung über die Notwendigkeit
des doppelten Übergangs ist von grosser Wichtigkeit für das Ganze
der wissenschaftlichen Methode.»^ Der Fortgang ist bisher also der,
Log. Ii, S. 378.

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