- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
304

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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304 A. Phalen,
z. B. Fichte in einem Gedankengange an. In jedem Bewusstsein
ist für ihn das Auffassende einem Objekt entgegengesetzt, muss
aber doch auch sich auffassen. Jedem Bewusstsein muss ein reines
Selbstbewusstsein, Subjekt-Objektivität, zugrunde hegen. Das Sub-
jekt in dem Bewusstsein^ dass das Objekt auffasst, ist reines Selbst-
bewusstsein. Als solches ist es dann auch nicht Subjekt im Be-
wusstsein. Wird indessen eine Selbstauffassung angenommen, wo
Subjekt und Objekt dasselbe sind, so können in einem anderen Falle
Subjekt und Objekt nicht verschieden sein, und werden Subjekt
und Objekt als verschieden angenommen, so können sie nicht in
einem anderen Falle eins sein. Das Subjekt und das Objekt in
dem einen Falle sind Subjekt und Objekt in Einheit, das Subjekt
und das Objekt in dem anderen Falle sind Subjekt und Objekt als
verschieden. Nun kann aber nicht gesagt werden, dass es nur
Subjekt und Objekt in Einheit sind, die in Einheit sind, und nur
die verschiedenen, die verschieden sind. Dadurch käme man in
einen unendlichen Regress. Es wären eben Subjekt und Objekt,
die zugleich eins und verschieden, zugleich identisch nnd nicht
identisch wären, was widersinnig ist. Man hat versucht, eine
Selbstauffassung in dem Sinne zu behaupten, dass das Subjekt in
einer Bestimmung sich in einer anderen auffassen sollte. Soll dies
indessen nicht reine Subjekt-Objektivität sein, so kann es nicht das
Subjekt in einer Bestimmung sein, das das Subjekt in einer an-
deren auffasst, sondern es ist die eine Bestimmung, die die andere
auffasst. Dann aber liegt nicht eine Auffassung vor, in der das
Subjekt entweder ganz oder teilweise sich auffasst. Wird dagegen
gesagt^ dass das Subjekt eine Bestimmung von sich auffasst, so
kann es sie doch nicht als eine Bestimmung von sich auffassen.
Dies ist nur in einer anderen Auffassung von der Auffassung des
Subjekts gegeben. Eine »Sich »-Auffassung liegt demnach weder
ganz noch teilweise vor. Oder eine teilweise »Sich »-Auffassung
ist ein Widersinn. Das Subjekt kann einen Teil von sich auffas-
sen, es kann aber nicht in dieser Auffassung ihn als einen Teil
von sich auffassen. Es kann eine Auffassung des Subjektes von
einem Teile von sich geben, nicht aber eine teilweise Sichauffas-
sung. In der Voraussetzung für das Erkenntnisproblem, dass das
Subjekt sich auffasst, ist demnach vorausgesetzt, dass das Subjekt
Erkenntnis von Anderem als es selbst haben kann, dass das Sub-
jekt in der Erkenntnis von sich eins mit seinem Anderen ist. Die
Subjekt-Objektivität ist also, wenn das Problem gestellt wird, be-

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