- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
313

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 313
könne, dass die Wissenschaft einen Kreis besehrieb. Andererseits
war es eben das menschUche denkende Bewusstsein, in welchem
der absolute Geist sich als Philosophie realisierte. Hier möchte
man vielleicht antworten, dass die Philosophie zwar Bestimmtheit
des menschhchen Bewusstseins oder das menschliche Bewusstsein
in seiner höchsten Bestimmtheit ist, dass aber in dieser seine Zeit-
lichkeit und damit seine endliche Menschlichkeit aufgehoben ist.
Es ist indessen schon oben der Nachweis geführt worden, dass es
hierdurch zugleich endliches menschliches Bewusstsein wird und
nicht wird, dass alles, was von diesem gilt, hier Anwendung fin-
det, zugleich aber auch nicht. Der absolute Geist in seiner höch-
sten Form soll nicht das denkende Bewusstsein des Individuums
sein, sondern das denkende Bewusstsein als solches, das als nicht
nur in dem Individuum enthalten, sondern als selbständig im
Verhältnis zu diesem gefasst wird. Abgesehen davon aber, dass
dieses denkende Bewusstsein als solches das individuelle Be-
wusstsein sein soll, das seine Individualität aufgehoben hat und
demnach das individuelle Bewusstsein ist, das zugleich das indi-
viduelle Bewusstsein nicht ist, so ist das denkende Bewusstsein
überhaupt notwendig als ein zeitlicher Fortgang gedacht. Der
Zusammenhang in der Philosophie wäre der eigene Zusammen-
hang der Sache, zugleich aber Zusammenhang im Denken. Dies
ist die Konsequenz, die selbst notwendig ein zeitlicher Zusammen-
hang ist. Und dieses denkende Bewusstsein überhaupt ist nicht
nur das dem zeitlichen, individuellen, denkenden Bewusstsein Ge-
meinsame, sondern als das wahr denkende Bewusstsein ist es als
ein bestimmtes individuelles Bewusstsein gedacht. Das individuelle
Denken denkt das System. Es muss dann konsequent sein, sein
Denken logisch zusammenhängend. Das konsequente Denken des
Systems ist das System selbst. Als konsequentes Denken ist dann
das Denken des Individuums das System. Der Unterschied soll
der sein, dass das Denken des Individuums auch zeitlich, die Kon-
sequenz in demselben auch zeitliche Folge sein soll. Hierdurch
wurde indessen die Konsequenz selbst zeitlich, gleichwie sie im
übrigen selbst nicht anders denn als zeitlich gedacht werden
konnte. Das System und das individuelle Denken, das das System
denkt, wurden ein und dasselbe, während sie zugleich nicht ein
und dasselbe sein sollten. Als von dem System verschieden war
das individuelle Bewusstsein teils als denkend ein das System oder
einen Teil davon oder auch nur die Propädeutik denkendes Be-

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