- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
320

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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320 A. Phalen,
straktion sein, so dass das Sein zuerst gedacht wird ohne das
Nichts, ohne dass das Nichts gedacht wird, und danach mit dem
Nichts, oder so dass zuerst das Sein gedacht ward, dann das Nichts
und dann die Identität von Sein und Nichts. Zwar sollte der
Prozess in dem absoluten Geiste aufgehoben sein, aber teils be-
deutete dies, dass er in dem absoluten Geiste sowohl existierte als
nicht existierte, teils sollten die Momente in dem absoluten Geiste
eben durch die Methode vereinigt sein, in welcher der Zusam-
menhang nur zeitlich gedacht werden konnte. Ebenso brachte die
notwendige Übereinstimmung zwischen der zeitlichen Entwicklung
bei dem das System denkenden Individuum und in der Geschichte
der Philosophie auf der einen und der eigenen logischen Entwick-
lung der Wissenschaft auf der anderen Seite mit sich, dass diese
letztere notwendig zeitUch wurde. Andererseits sollte die Entwick-
lung nicht zeitlich sein. Nicht einmal in der Naturphilosophie,
wo der Gegenstand doch zeitlich ist, sollte der Zusammenhang in
dem Gedachten zeitlicher Zusammenhang sein. Der Zusammen-
hang in der Methode sollte nach Hegel gar nicht zeitlicher Zu-
sammenhang sein. — Dieser Doppelgedanke liegt, wie aus dem
Obigen hervorgeht, auch in dem Erkenntnisproblem. In diesem wurde
das Subjekt als das alles Andere Hervorbringende gedacht. Damit
war es als Ursache und zeitlich Anderem vorhergehend gefasst.
Die Herleitung aller anderen Begriffe aus dem als reine Indifferenz
gefassten Subjekt war ein zeitliches Geschehen. In dem Begriff
des Hervorbringens lag indessen auch, dass es nicht ein zeitliches
Geschehen sein sollte, sondern dass das Hervorgebrachte identisch
mit dem Hervorbringenden war. Ist die Erkenntnis Subjekt-Ob-
jektivität, so kann sie auch nicht zeitüch sein. Als vollkommene
Erkenntnis muss sie eins mit der Zeit selbst sein, und diese kann
nicht in der Zeit sein.
Der zeitHche oder nichtzeitliche Charakter des Prozesses ist
auch Gegenstand des Streites gewesen, und auch in dieser Hin-
sicht unterscheiden sich die Rechte und die Linke der Hegeischen
Schule von einander. In der schwedischen Philosophie hat die
notwendige Zeitlichkeit Anlass zu Angriffen gegen Hegel gegeben.
Doch hat man wohl in gewissen Fällen nicht gerade zwingend
nachgewiesen, dass wirklich der Hegeische Prozess als zeitlich ge-
fasst werden muss. Man hat nämlich, wie z. B. Ribbing\ unmittel-
^ Om Pantheismen, S. 20 f , 80 f.

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