- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
340

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

UO A. Phalen,
same. Da der Begriff nicht quantitativ ist, so ist dies indessen
widersprechend. Nun hält er jedoch, wie wir gesehen haben, an
dieser Auffassung des Allgemeinen als eines quantitativen Begriffs,
des für mehrere Gemeinsamen, fest, will aber dadurch davon los-
kommen, dass er den Begriff als nicht nur quantitativ, sondern
auch als nicht quantitativ fasst. Wir haben oben gesehen, dass
das Begriffsverhältnis das Ausschliessungsverhältnis war, das auch
Identität, Zusammenfallen ist. Das Allgemeine soll nun auch nicht
nur von dem Einzelnen ausgeschlossen, sondern auch identisch
damit sein. Ist es von den Einzelnen ausgeschlossen, abstrakt all-
gemein, so können die Einzelnen nicht identisch sein, da ihre ab-
strakten Bestimmungen sie von einander ausschliessen. Das ab-
strakt Allgemeine ist dann das den Einzelnen Gemeinsame. Das
Allgemeine als eine eigene Bedeutung besitzend, nicht nur einen
anderen Ausdruck für das Einzelne darstellend, ist also auch für
Hegel das Gemeinsame, das seiner eigenen Meinung nach quanti-
tativ Allgemeine. Das begriffsmässig Allgemeine wird das quanti-
tativ Allgemeine, das Gemeinsame, das nicht allgemein, gemeinsam,
sondern einzeln ist. Es ist dasselbe Verhältnis, das wir mit Bezug
auf Identität und Unterschied fanden. Hegel wollte auf dieselbe
Weise die abstrakte Identität dadurch überwinden, dass er sie als
eins mit dem Unterschied fasste. — Die allgemeine Subjektivität
ist also nicht das allen einzelnen Subjekten Gemeinsame, sondern
das Gemeinsame, das selbst eins mit dem Einzelnen ist. — In
gleicher Weise sahen wir bei Kant, dass die transzendentale Apper-
zeption zugleich das allgemeine Subjekt und ein einzelnes war.
Die Objektivität war die allgemeine Subjektivität, die zugleich ein-
zelnes Subjekt war.
Noch mehr Bedeutungen der Objektivität könnten natürlich
dadurch angegeben werden, dass die den verschiedenen Subjekt-
begriffen entsprechenden Objektsbegriffe aufgeführt würden. Wird
das Objekt als das dem mit seinem Inhalt verschmolzenen Selbst-
bewusstsein oder Bewusstsein Entgegenstehende gefasst, so erhält
man das Objekt als das Ding an sich. Da dieses demnach nicht
Inhalt des Bewusstseins oder Selbstbewusstseins ist, so wird es
nicht gewusst. Es wird aber nicht gewusst, sagt Hegel, weil dort
nichts zu wissen ist. »Es kann bemerkt werden, dass sich hier
der Sinn des Dings-an-sich ergiebt, das eine sehr einfache Ab-
straktion ist, aber eine Zeit lang eine sehr wichtige Bestimmung,
gleichsam etwas Vornehmes, so wie der Satz, dass wir nicht wis-

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0354.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free